Streit um Gratiswürstl für 3000 Eröffnungsgäste

Die Hinweisschilder auf der Umfahrung sind schon montiert.
Umfahrung Freistadt der Schnellstraße S 10 wird freigegeben.

Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) ist zwar weder im Landtag noch im Nationalrat vertreten, doch ihr Landessprecher Rainer Widmann sitzt noch im Freistädter Gemeinderat und wittert einen Skandal. "50.000 Euro für die Tunneleröffnung sind ein Bürgerpflanz", sagt der ehemalige Nationalratsabgeordnete. "Wir brauchen keine weiß gedeckten Tische, Gratisessen und Nobelweine. Eine schlichte Eröffnungsfeier mit gratis Freistädter Bier und Kracherl zu einem Bruchteil der Kosten hätte es auch getan."

Morgen, Samstag, wird um 11.30 Uhr die 143 Millionen Euro teure und sechs Kilometer lange Umfahrung Freistadt, zum Großteil untertunnelt, als erstes Teilstück der vierspurigen S 10 durch Infrastrukturminister Alois Stöger und Landeshauptmann Josef Pühringer eröffnet. Es werden rund 2500 bis 3000 Besucher erwartet. Für sie gibt es gratis Würstl, Gulasch und Kracherl, Alkoholika wie Bier oder Wein müssen aus eigener Tasche beglichen werden.

Für die Kosten kommen die Stadtgemeinde Freistadt, das Land und die Asfinag zu gleichen Teilen mit jeweils 14.500 Euro auf. Die Kritik von Widmann weist Asfinag-Sprecher Christoph Pollinger zurück. "Die Eröffnung macht nur 0,035 Prozent der Baukosten aus. Der Bau der Umfahrung war durch die Sprengungen, den Lärm und den Staub eine Belastung für die Bevölkerung. Mit dem Eröffnungsfest wollen wir sie auch für die Unannehmlichkeiten entschädigen. Das ist keine Luxuseröffnung, sondern ein gut organisiertes Fest." Der Großteil der Kosten gehe für das Catering auf, der Rest für eine Hüpfburg, oder die Parkorganisation. Die S 10 sei die größte Asfinag-Baustelle Österreichs.

Im Büro von Straßenbaureferent LandeshauptmannStellvertreter Franz Hiesl wundert man sich über Widmanns Kritik, habe dieser doch bei der Eröffnung eines kleinen Streckenabschnittes am 19. April 2013 selbst teilgenommen.

Widmann missfällt auch, dass Freistadt zahlt, aber beim Eröffnungsfest auch die Bewohner der Nachbargemeinden Kefermarkt, Grünbach und Lasberg eingeladen werden. Nachdem am Mittwoch der tschechische Verkehrsminister Antonin Prachar überraschend zurückgetreten ist, wird er auch nicht an der Eröffnung teilnehmen.

Kommentare