Kritik an Sonntagsöffnung bei Weihnachtsmarkt
Es dürften schon an die 50.000 Menschen sein, die an vorweihnachtlichen Wochenendtagen in die "Welser Weihnachtswelt" kommen. Weil im Umfeld des riesigen Weihnachtsmarktes etliche Geschäftsleute ihre Geschäfte auch an den Adventsonntagen aufsperren möchten, gibt es jetzt Diskussionen. Die "Allianz für den freien Sonntag OÖ" hat Oberösterreichs Landesregierung aufgefordert, ein Ansuchen um die Genehmigung zur Sonntagsöffnung abzulehnen.
Nachdem es vor zwei Jahren Anzeigen und Strafen für Kaufleute gab, die das sonntägige Öffnungsverbot missachtet hatten, wurde 2015 eine Genehmigung des Landes OÖ eingeholt. An den vier Adventsonntagen durften die Kaufleute von 14 bis 18 Uhr aufsperren. Allerdings unter der Voraussetzung, dass nicht Angestellte, sondern die Betriebsinhaber und Familienangehörige hinter den Verkaufspulten stehen.
Ansuchen
"Wir hoffen, dass Wirtschaftslandesrat Strugl das Ansuchen wieder unterstützt", erklärt der Welser Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner, ÖVP. Fünf bis zehn Betriebe würden eine Genehmigung nutzen, meint er. Es sei grotesk, wenn etwa eine Keramikerin zwar sonntags einen Stand am Weihnachtsmarkt betreiben dürfe, aber ihr daneben liegendes Geschäft, für das sie Miete zahle, nicht öffnen dürfe, schildern Lehner und Peter Jungreithmair. Letzterer hat als Chef der Welser Marketing &Touristik GmbH um die generelle Sonntagsöffnung in der City angesucht.
Die Sonntags-Allianz beobachtet das Geschehen mit Argusaugen. Das Land OÖ bekenne sich in der Verfassung zum freien Sonntag und zur Arbeitsruhe, heißt es in einer Aussendung. Gesetzlich vorgesehene Ausnahmen bei besonderem regionalen Bedarf sehe man im Welser Fall nicht. Bei einer Genehmigung würden die Ausnahmen zur Regel und "Tür und Tor für weitere ähnliche Fälle geöffnet", heißt es weiter. Deshalb wird Landeshauptmann Josef Pühringer aufgefordert, die Sonntagsöffnung zu untersagen.
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