Kripo warnt vor türkischer Callcenter Mafia

Die Kriminalisten empfehlen, sich auf kein Gespräch einzulassen.
Neue Betrugsmasche mit falschen Geheimpolizisten in Oberösterreich. Angerufene sollen Geld auf ein "sicheres Konto" in den Osten überweisen.

Das Landeskriminalamt Oberösterreich warnt vor einer neuen Masche von Trickbetrügern. Mitglieder einer sogenannten türkischen Callcenter Mafia geben sich am Telefon als Polizisten einer Geheimabteilung aus und erklären, dass Kriminelle es auf das Vermögen der Angerufenen abgesehen hätten. Daher sollten diese ihr Bargeld abheben und auf ein "sicheres Konto" in die Türkei überweisen.

Welserin gab Polizei den Hinweis

Eine 80-Jährige Welserin habe am Mittwoch der Polizei einen vertraulichen Hinweis geben. Tags zuvor sei sie von einem "Geheimpolizisten" angerufen worden. Er verwickelte die Pensionistin in ein Gespräch und begann, sie auch über ihr Vermögen auszufragen. Das machte er offenbar so geschickt, dass die Frau Auskunft über Bargeldbestände und Sparbücher gab. Da ihr der Mann dann doch verdächtig vorkam, habe sie mehrmals nachgefragt, insbesondere wegen der hochdeutschen Aussprache. Darauf brach der Telefonkontakt ab. Mittwochvormittag rief derselbe Mann erneut an. Die Pensionistin erkannte ihn an der Stimme wieder, ließ sich aber auf kein weiteres Gespräch mehr ein, sondern ging zur Polizei.

Dieser Vorfall sei laut Exekutive derzeit typisch für eine türkische Callcenter Mafia. Die Betrüger verleihen ihren Anrufen durch einen technischen Trick einen offiziellen Charakter, denn als Telefonnummer senden sie den Notruf 133 mit. Sie stellen sich meist als Beamte von Interpol vor und berichten von Festgenommenen, bei denen Hinweise gefunden worden wären, dass ein Angriff auf das Vermögen der Angerufenen bevorstehen würde. Nachdem von jener Bande noch nicht alle Täter geschnappt worden seien, raten die Anrufer den vermeintlichen Opfern, ihr Bargeld abzuheben und sonstige Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen. Dann sollten sie ihr Vermögen entweder per Überweisung oder in einem Paket in die Türkei schicken.

Bereits mehrere Vorfälle gemeldet

Bei der Polizei sind bereits mehrere Anzeigen eingangen, in denen diese Masche gemeldet wurde. Die Kriminalisten empfehlen, sich auf kein Gespräch einzulassen und rasch aufzulegen. Generell sollte man nie am Telefon über finanzielle Verhältnisse Auskunft geben und im Zweifelsfall die nächste Polizeiinspektion aufsuchen.

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