Klima-Protestmarsch in Linz für Tempo 100

Klima-Protestmarsch in Linz für Tempo 100
Auf der Linzer Nibelungenbrücke marschierten Klimaaktivisten und forderten eine Temporeduktionen auf Autobahnen.

Wer es auf der Linzer Nibelungenbrücke mit dem Auto eilig hatte, musste sich am heutigen Freitag in Geduld üben: In einem Protestmarsch zogen Klimaaktivisten der "Letzten Generation" langsam über die sonst viel befahrene Strecke.

Auf Bannern forderten sie “Tempo 100 auf der Autobahn”, und “Keine neuen Bohrungen” nach Öl und Gas, begleitet von Sprechchören wie “Hört auf die Wissenschaft” und “Hört auf den Klimarat".

„Seit Jahrzehnten höre ich mir heuchlerische Bekenntnisse zum Klimaschutz und leere Versprechungen von wechselnden Kanzlern an. Unsere Regierung hat Österreich in völkerrechtlichen Verträgen zu Klimazielen verpflichtet, aber die Emissionen sinken nicht”, sagt Fritz (61, Unternehmer).

"Zukunft kaputt gemacht"

Für die 18-jährige Louise ist es der erste Straßenprotest: “Ich stehe heute auf der Straße, weil ich keinen anderen Weg mehr sehe, diese Regierung zum Handeln zu bringen. Ist es wirklich so schwer, wenigstens Tempo 100 auf der Autobahn einzuführen? Ich kann nicht länger tatenlos zusehen, wie meine Zukunft kaputt gemacht wird. Wenn ich einmal selbst Kinder bekommen will – in was für eine Welt sollen die hineingeboren werden? Meine Generation verdient eine Zukunft, in der ein gutes Leben möglich ist. Ich will nicht von einer Katastrophe in die andere stolpern."

In den Schubladen der Regierung liegen, so Pressesprecher der "Letzten Generation" Florian Wagner, die 93 bereits ausgearbeiteten Empfehlungen des Klimarats: “Zufällig ausgeloste Bürger aus allen Gesellschaftsschichten haben gemeinsam über viele Wochen ein wirtschaftlich vernünftiges und sozial verträgliches Maßnahmenbündel ausgearbeitet, wie diese Regierung ihre eigenen Klimaziele einhalten kann.”

Er versteht nicht, warum die Umsetzung noch weiter verzögert wird: “Je länger wir warten, desto drastischere Maßnahmen wird es brauchen, wenn wir das Auslösen gefährlicher, unumkehrbarer Kipp-Punkte noch verhindern wollen.”

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