Kleine, orange Vitaminbomben

Kleine, orange Vitaminbomben
Familie Neudecker hat sich in Bad Hall dem Sanddorn verschrieben und holt heuer die zweite Ernte ein

Lange waren die Neudeckers auf der Suche nach einer speziellen Pflanze, die in Österreich noch wenig Bekanntheit hat. Mohn, Aronia, Indianerbananen, Maroni und Ginseng wurden schnell ausgeschlossen, durch Zufall kam die Familie schließlich auf den Sanddorn. „Und da waren wir dann echt begeistert, welche Inhaltsstoffe diese Beeren haben“, erzählt Anita Neudecker.

Kleine, orange Vitaminbomben

Anita Neudecker mit ihrem Sohn im Sanddorn-Garten

Nämlich zum Beispiel richtig viel Vitamin C, mehr als eine Zitrone. Und die komplette Vitamin-B-Gruppe, auch das sonst selten vorkommende B 12, das vor allem Veganer oft künstlich zuführen müssen. „Speziell in der kühleren Jahreszeit ist alles vom Sanddorn ein echter Gewinn für das Immunsystem.“ Und außerdem ein regionales Bioprodukt.

Planung und Passion

Von der Idee bis zur Umsetzung brauchte es aber noch jede Menge Planung, Passion und finanzielle Mittel. 2019 wurden die Sträucher erstmals geerntet. Auf zwei Feldern, die zum Ranwallnerhof in Bad Hall gehören, wachsen nun also die kleinen, orangen Vitaminbomben. „Die Pflanze steht gerne alleine, braucht sehr viel Licht. Wenn die Beeren reif sind, werden die Äste abgeschlagen und tiefgefroren. Sonst sticht man sich nämlich bei der Ernte an den Dornen“, weiß Neudecker. Auch für die Haltbarkeit bleiben die Beeren im neu angeschafften Tiefkühlcontainer.

Kleine, orange Vitaminbomben

Robert und Anita Neudecker mit drei ihrer vier Kinder

Die vier Kinder des Ehepaares arbeiten ebenfalls am Hof mit, Produkte vom Sanddorn oder die rohen Beeren selbst stehen täglich auf dem Speiseplan der Familie. „Mein Sohn legt sich die Beeren jeden Tag in der Früh auf sein Marmeladebrot, mein Mann lutscht sie tiefgefroren wie Zuckerl“. Prinzipiell ist der Sanddorn in verarbeiteter Form geschmacklich wohl eher allgemein beliebt, besonders als Direktsaft ins Müsli oder in den Tee, als Fruchtaufstrich aufs Brot. Die Beere selbst ist nämlich sehr säuerlich.

Kleine, orange Vitaminbomben

Derzeit wird noch alles direkt am Ranwallnerhof produziert, „Ziel von uns ist es, jedes jahr ein neues Sanddorn-Produkt zu entwickeln“, erklärt die 42-jährige Neudecker. Prinzipiell solle sich das Projekt so entwickeln, dass „wir das ganze Jahr über liefern können und der Sanddorn langsam unsere Haupteinnahmequelle wird.“ Die bisherige Resonanz der Kundinnen und Kunden ist gut, „sehr viele kommen wieder und sagen uns, wie gut ihnen die Sanddorn-Produkte tun.“

www.ranwallnerhof.at

Kommentare