Ein Mal aussteigen aus dem Alltag, bitte!
Ich mampfe Popcorn, das macht Lärm, auch wenn ich nicht schmatze. Ich kommentiere flüsternd-fachkundig mit meinem Expertin-für-eh-alles-Wissen, was sich auf der Leinwand tut, weine, lache, fiebere mit und stehe erst auf, wenn der allerletzte Buchstabe des Abspanns weg ist. Ich bin vermutlich eine schreckliche Sitznachbarin im Kino (Freunde verneinen das zwar, sind aber parteiisch). Hoffen Sie, dass Sie niemals neben mir zu sitzen kommen, Sie würden sich vielleicht ärgern über so viel Emotionalität auf so wenigen Quadratzentimetern.
Fakt ist, die Kinos sind endlich wieder offen und die Betreiber hoffen auf viele motivierte Cineastinnen und Cineasten. In Linz startet am Dienstag eines der anerkanntesten Filmfestivals weit und breit, das Crossing Europe. Jetzt müssen wir diese Sehnsuchtsorte nur noch besuchen, müssen uns einlassen auf Reisen quer durch Europa und die ganze Welt, auf Schicksale, Dramen, Action, Spaß und ganz viel Liebe. Denn genau das kann Kino – ein kurzfristiger, aber intensiver Ausstieg aus dem Alltag sein.
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