Killer gesucht: Frau vor Gericht

Strafprozess in Wels
Verurteilung "nur" wegen Körperletzung. Nicht rechtskräftig.

Um ihren Ehemann loszuwerden, soll Monika K. nach einem Auftragskiller gesucht haben. Weil das nicht klappte, sollen ihm der angeblich von der Frau angestachelte Liebhaber und sein Kumpel eine ordentliche Abreibung verpasst und ihn schwer verletztet haben. Vor dem Schwurgericht in Wels, vor dem seine Frau gestern angeklagt war, behauptete der 52-jährige Ehemann dennoch ohne zu zögern: "Ich bin von der Unschuld meiner Frau überzeugt".

An den Folgen der schweren Verletzungen, die ihm der Freund der Frau und sein Helfer vor einem Jahr zugefügt haben sollen, leidet das Opfer noch immer. Bei Verhandlung erhob die Staatsanwältin schwere Vorwürfe gegen die Salzburgerin. Im Imbissstand in Ebensee, den Monika K. mit ihrem Mann betrieb, soll sie einem zwielichtigen Gast 10.000 Euro für den Mord am Gatten geboten haben. Als das nicht gelang, soll sie ihren 35-jährigen Liebhaber zur Tat angestiftet haben.

Das Verhältnis mit dem jüngeren Mann wäre der Auslöser für die lebensbedrohlichen Attacken gegen den Ehemann gewesen, führte Staatsanwältin Susanne Rauch aus. Indem sie ihrem Freund vorlog, von ihrem Mann misshandelt worden zu sein, soll sie den 35-Jährigen zu dem Angriff aufgestachelt haben. Der 52-jährige Gatte wurde zwei Mal – darunter ein Mal in seinem Haus – attackiert und schwer verletzt. Die Schläger wurden dafür bereits zu vier und zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Belastet

Die mutmaßliche Anstifterin übergoss im Juni des Vorjahres, als sie in der Justizanstalt Wels in Untersuchungshaft saß, ihre Kleidung mit Speiseöl. Dann zündete sie sich an und erlitt schwerste Verbrennungen. Die Tat sei aus Verzweiflung passiert, weil "sie unschuldig in U-Haft saß", sagte Verteidiger Michael Gütlbauer. Der einstige Liebhaber belastete die 44-Jährige gestern schwer. "Der Heinzi gehört weg", habe sie gesagt. Gemeinsam wollte man in Neuseeland ein neues Leben beginnen. Die Beschuldigte bestritt alle Vorwürfe, ihr Freund habe sie missverstanden, meinte sie.

Die Angeklagte ist zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden, weil sie es zuließ, dass ihr Mann krankenhausreif geprügelt wurde. Wegen versuchter Anstiftung zum Mord haben die Geschworenen die 44-Jährige jedoch freigesprochen. Sie wurde nur wegen absichtlich schwerer Körperverletzung als Beteiligte verurteilt. Nicht rechtskräftig.

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