Kickl ist auch in OÖ die Sollbruchstelle

Josef Ertl
Führt die Corona-Krise zum Ende von Schwarz-Blau in Oberösterreich?

„Kurz muss weg.“ Mit diesen drei Worten sei das Jahresziel der FPÖ für 2021 zusammengefasst. Wenn die Spitzen der Landes-ÖVP diesen Auftritt von Klubobmann Herbert Kickl in der Zeit im Bild sehen, dann läuten bei ihnen die Alarmglocken. Denn je schärfer und polemischer Kickls Auftritte gegen den Bundeskanzler und ÖVP-Obmann sind, umso schwieriger wird es für Thomas Stelzer und seine Leute, die Koalition mit den Freiheitlichen fortzuführen. Die Beteuerungen, die Zusammenarbeit mit Manfred Haimbuchner im Lande funktioniere gut, helfen angesichts der Realpolitik auf Bundesebene nur bedingt. Denn sowohl Stelzer als auch Haimbuchner sind Stellvertreter ihrer jeweiligen Bundesparteiobmänner. Und Kurz sorgt für den Erfolg der Gesamt-ÖVP. Die FPÖ fährt in der Corona-Politik einen diametral entgegengesetzten Kurs.

Zwei Linien bei den Freiheitlichen

In der FPÖ werden zwei Linien sichtbar. Dort ist der fundamentalistische Oppositionskurs Kickls, da der moderatere Auftritt Haimbuchners. Er hält es für wichtig, dass die FPÖ ihre Politik auch in Regierungsbeteiligungen umsetzen kann. Kickl war bereits als Innenminister in der türkis-blauen Koalition die Sollbruchstelle, an seinem Hinauswurf durch Kurz ist die Regierung gescheitert. Nun schickt er sich an, in Oberösterreich mit der Landtagswahl neuerlich das Ende der schwarz-blauen Zusammenarbeit herbeizuführen.

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