Kampf um 70.000 Punkte

Stefan Fegerl ist Österreichs Top-Spieler
Austrian Open locken die weltbesten Tischtennis-Spieler in die Linzer TipsArena.

Zwei Wochen nach einer fulminanten Karate-WM steigt in Linz schon das nächste international beachtete Sportspektakel. Die weltbesten Tischtennis-Spieler geben sich von Mittwoch bis Sonntag in der TipsArena ein Stelldichein. In den 820 Matches bis zu den sonntägigen Finalspielen wollen auch Österreichs Paradespieler und Lokalmatadore Hauptrollen einnehmen.

Einen kurzen Schockmoment bescherte der Turnierleitung gestern allerdings die Linzer Weltklassespielerin Liu Jia. Trotz größter Bemühungen, eine Schultergelenksverletzung doch noch in den Griff zu bekommen, musste sie gestern die Teilnahme absagen.

Kampf um 70.000 Punkte
ABD0076_20160808 - RIO DE JANEIRO - BRASILIEN: Liu Jia (AUT/Tischtennis) am Montag, 08. August 2016, während ihres Spiels gegen Li Jao (NED) im Rahmen der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro. - FOTO: APA/HANS KLAUS TECHT
Die 48. Internationalen Österreichischen Meisterschaften können mit einer Weltrekordzahl an Teilnehmern auf der Tischtennis-Worldtour aufwarten. 400 Sportler und Athletinnen aus 52 Nationen reisen in Linz an. Zum Vergleich: Bei der vor zwei Wochen in Budapest stattgefundenen Europameisterschaft waren 290 Teilnehmer dabei. Mit Betreuern und 55 Schiedsrichtern aus 23 Ländern wird eine rund 550-köpfige Sportfamilie in Linz einziehen, kündigt der Sprecher der "Austrian Open", Miguel Daxner, an.

Nach den Olympischen Spielen in Rio und der EM in Budapest haben viele Top-Spieler offene Rechnungen zu begleichen. Auch Österreichs Asse dürften im Heimturnier Revanchegefühle hegen. Österreichs Topspieler, wie die vorjährigen Europameister Stefan Fegerl, Robert Gardos und Daniel Habersohn, die bei den vergangenen großen Turnieren ihre Ziele nicht ganz erreicht haben, möchten vor den Augen des heimischen Publikums glänzen.

Top-Besetzung

Doch die Besten der Welt werden den Österreichern am Tisch gegenüberstehen. Olympiasieger Zhang Jike aus China, der deutsche Top-spieler Dimitri Ovtcharov und Rekord-Europameister Timo Boll werden ebenso dabei sein wie der Japaner Koki Niwo, der Fegerl im Olympia-Viertelfinale besiegte. Ebenso mit dabei der Nigerianer Aruna Quadri, der sich als erster Afrikaner in der Weltklasse etablieren konnte. Er und alle anderen Top-Leute kämpfen in Linz um entscheidende Punkte, um im Dezember beim Welttour-Finale im Katar dabei sein zu können. Stefan Fegerl geht als die Nummer acht in das Turnier.

Nach der Absage von Liu Jia ist ihre Klubkollegin vom Verein Linz AG-Froschberg, Sofia Polanvova als Nummer 29 die bestgesetzte Österreicherin. Als Nummer ein ist die Taiwanesin Cheng I-Ching, die sich heuer schon große Kämpfe mit Liu Jia geliefert hat, gesetzt.

Noch Wissenswertes über das außerordentliche Linzer Sport-Event: 14 TV-Stationen werden live berichten, wenn auf 18 Tischen um 70.000 Einzelpunkte gekämpft wird und 3400 Tischtennisbälle verbraucht werden.

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