Jäger erschoss Katze: Wirtin schaltete Polizei ein

Söckö (re.) wurde am Freitag erschossen.
Schütze soll vor Haus am Feuerkogel in Ebensee gefeuert haben.

Sobald ich die Augen zumache, sehe ich das Bild des toten Söckö vor mir", sagt Elisabeth Hölldobler, Wirtin des Berggasthofs Christophorushütte am Feuerkogel in Ebensee. Ein Jäger hatte vergangenen Freitag vor der Hütte ihre elfjährige Katze erschossen. Hölldobler erstattete Strafanzeige, dem Mann droht auch der Entzug der Jagdberechtigung.

"Für mich ist völlig unverständlich, wie jemand so schießgeil sein kann", sagt die 53-Jährige. Das mache sie extrem traurig. Söckö sei jahrelang ein treuer Begleiter gewesen: "Er war bereits auf einer anderen Hütte bei mir."

Mit der Jägerschaft stand die Wirtin bisher im allerbesten Einvernehmen. "Auch mein Sohn ist Jäger – doch er sagt, dass so etwas nicht erlaubt ist." Der Schuss sei schließlich in unmittelbarer Nähe zweier bewohnter Häuser gefallen. Laut Jagdgesetz müssten allerdings mindestens 300 Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden.

Jäger erschoss Katze: Wirtin schaltete Polizei ein
Hüttenwirtin Christine Hölldobler, 53, Christophorushütte, mit überlebender Katze Steckerl, Ebensee, OÖ
Hölldobler: "Der Söckö war nicht mehr als 30 Meter von der Hütte und nur zwei Meter vom Nachbarhaus entfernt – nicht auszudenken, was da noch alles passieren hätte können." Als Motiv habe der Jäger angeführt, dass die Katze versucht habe, einen Birkhahn zu wildern. "Birkhähne sind jedoch extrem scheu, bei der Hütte habe ich noch keinen gesehen."

Ihre zweite Katze Steckerl, hatte sich vor dem Jäger unter einem Latschengebüsch versteckt. Seit dem Vorfall sei sie total verstört. "Sie traut sich nicht mehr aus der Hütte."

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