„iss-dahoam.jetzt“: Wirte sollen regionaler denken

vl. Georg Braun (Gmundner Milch), Max Hiegelsberger (ÖVP), Christian Payrhuber (Zipfer), Walter Scherb (Spitz)
Studie. Gäste wünschen sich Kennzeichnung der Produktherkunft in der Gastronomie.

Regionale Produkte dort zu verkaufen, wo sie erzeugt werden, sichere die Zukunft der Produzenten in der Landwirtschaft – davon sind drei oberösterreichische Großbetriebe überzeugt, die mit der Aktion „iss-dahoam.jetzt“ Privatkunden und vor allem Gastwirte wachrütteln wollen.

Basierend auf einer Studie über das Konsumentenverhalten hat der Spirituosen- und Safterzeuger Spitz die Molkerei Gmundner-Milch mit 2.300 Bauern sowie die Brauerei Zipfer, mit den Mühlviertler Hopfenbauern im Hintergrund, ins Boot geholt. Ihr Ziel: Das Bewusstsein um regionale Produkte soll massiv angekurbelt werden.

Trend

„Das gesteigerte Bedürfnis der Kunden nach Lebensmittel aus der Region ist einer der wichtigsten Trends“, berichtet Spitz-Chef Walter Scherb über die Ergebnisse der Studie, für die 368 Oberösterreicher befragt wurden. Demnach verlangen 61,4 Prozent ein ordentliches Preis-Leistungsverhältnis, knapp 54 Prozent eine hohe Qualität und schon über 44 Prozent eine regionale Herkunft ihrer Lebensmittel. Bei Eiern, Wurst beziehungsweise Fleisch oder Obst liegt der Wunsch nach Regionalem sogar bei über 80 Prozent. Beim Thema Gastronomie zeigte sich Unzufriedenheit über die mangelnde Herkunftsbezeichnung bei den verwendeten Produkten. Das wurde von 60 Prozent kritisiert.

Offensive

Hier wolle man verstärkt einhaken und die Wirte auf den Mehrwert der Erzeugnisse aus ihrer Heimat aufmerksam machen, versichern Georg Braun von Gmundner Milch und Christian Payrhuber von Zipfer. Über die Aktion „iss-dahoam.jetzt“ sollen Wirte vor den Vorhang geholt werden, die in Oberösterreich produzierte Getränke, aber auch Käse, Butter oder Schlagobers aus den Molkereien bevorzugt einsetzen. Heuer sollen 70 Wirte ausgezeichnet werden.

Volle Unterstützung findet die Aktion vom Land Oberösterreich. Punkto Deklarierung der eingesetzten Lebensmittel setze man bei den Gastronomen auf Freiwilligkeit, erklärte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger und verwies auf die 120 Genusswirte, die sich bereits einer Kontrolle unterwerfen. Massive gesetzliche Anstrengungen verlangte Hiegelsberger aber bei der noch immer fehlenden verbindlichen Herkunftsbezeichnung von verarbeiteten Produkten. „Da gibt es Nachholbedarf. Das wird zur Überlebensstrategie für die Landwirte“, sagt er. Wolfgang Atzenhofer

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