Islamische Föderation fühlt sich diffamiert

Das Neue Rathaus Linz
Die Föderation sagt nach politischen Kontroversen die für Sonntag in Neuen Linzer Rathaus geplante Generalversammlung ab.

"Wir sehen uns einer Situation ausgesetzt, die wir in Österreich so nicht für möglich und längst überwunden gehalten haben", sagt Resul Koca, Vorsitzender der "Austria Linz Islamische Förderation (Alif)". Die Absage der Generalversammlung diene in erster Linie dem Selbstschutz. Es soll verhindert werden, dass die "bedrohliche Stimmung gegenüber MuslimInnen weiter aufgeheizt" werde. "Wir wollen rechten und islamfeindlichen Kreisen keine Gelegenheit geben, auf dem Rücken und auf Kosten von Musliminnen und Muslimen Politik zu machen."

Islamische Föderation fühlt sich diffamiert

Der FPÖ-Politiker und Vizebürgermeister Markus Hein

Der Linzer Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ), der mit den Sozialdemokraten de facto in einer Regierungs-Koalition ist, begrüßt die Absage. Seine Begründung: „In Linz dürfen wir dem politischen Islam keinen Millimeter Platz geben. Wer mit unserer Lebensweise und unseren Regeln nicht zurecht kommt, ist nicht gezwungen zu bleiben, oder gar aufgefordert, uns zu missionieren. Ich möchte die Aussage des Alif-Vorsitzenden Resul Koca ‚Wir sehen uns einer Situation ausgesetzt, die wir in Österreich so nicht für möglich und längst überwunden gehalten haben‘, nicht so im Raum stehen lassen. Mit seiner Analyse hat er prinzipiell Recht, nur der vermeintliche Adressat ist der falsche. Die richtige Adresse sind nicht die Menschen, die in einer aufgeklärten Gesellschaft leben wollen, die richtige Adresse müssten eigentlich die fundamental geprägten Prediger des politischen Islams sein. Unsere aufgeklärte Gesellschaft will mit fundamentalen religiösen Strömungen – egal aus welcher Richtung - , die unter anderem ein unglaubliches Frauenbild zeichnen, nichts zu tun haben.“

ÖVP kritisiert Alif und Redner Kemal Ergün

Die Reaktion des ÖVP-Vizebürgermeisters Bernhard Baier: "Wir nehmen diese Absage zur Kenntnis, aber unsere Kritik an der SPÖ und die schiefe Optik bleiben aufrecht. Schließlich wurde die Zusage für die Nutzung der öffentlichen Räumlichkeiten offiziell nicht zurückgenommen und sogar verteidigt.“ Zwar sei diese Veranstaltung abgesagt worden, aber die Gefahr einer weiteren Ausbreitung von Parallelgesellschaften in ganz Österreich bleibe bestehen. Ebenso bekräftigt Baier seine Sorge, was die Haltung von Alif generell betrifft: Immerhin wollte man dem Vorsitzenden der auch in Österreich kritisch beobachteten nationalistisch-islamistischen Milli Görüs, Kemal Ergün, eine Bühne in einem öffentlichen Gebäude der Stadt Linz geben.

 

 

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