Hummer: „Fordern Deckelung der Gas- und Strompreise“

Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich
Die Betriebe erwartet mit Jahresbeginn eine Verfünf- bis Verzehnfachung der Gaspreise. Das bringt sie an den Rand der Wirtschaftlichkeit.

Doris Hummer (49) ist Unternehmerin und seit 2017 Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Von 2009 bis 2015 war die Grieskirchnerin Landesrätin für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Frauen und Jugend.

KURIER: Sie haben Steuerfreiheit für die verschiedenen Energieformen gefordert. Die Regierung hat zwar Maßnahmen gesetzt, sich aber Ihrem Verlangen verweigert.

Doris Hummer: Ein Teil ist gekommen. Die Erdgasabgabe ist ebenso wie die Elektrizitätsabgabe gesenkt worden. Aber bei den Steuern wie zum Beispiel der Mineralölsteuer haben wir noch Möglichkeiten. Andere Länder haben diese gesenkt. Weiters möchten wir die Umsatzsteuer auf Energie senken. Dann eine Senkung der CO2-Steuer, die neu eingeführt worden ist.

Ist das realistisch? Die ÖVP ist mit den Grünen in einer Regierungskoalition, die Grünen bestehen auf der CO2-Steuer.

Das ist eine große Herausforderung auf Bundesebene. Die Grünen bewegen sich hier noch nicht, aber das nächste Jahr wird zeigen, dass wir hier Maßnahmen setzen müssen, um letzten Endes wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Grünen werden das nicht schlucken. Sie wollen die fossile Energie bewusst hoch besteuern, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Und manche Klimaschutzgruppen wollen überhaupt das Autofahren abschaffen.

Das sind nur manche Gruppen. Die Realität wird auch sie erreichen, denn ohne Auto, ohne individuelle Mobilität ist ein Land wie Österreich wirtschaftlich nicht zu führen. Bei allem Verständnis für die Klimaziele und für erneuerbare Energien. Wir brauchen Übergangsszenarien.

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