Nach Home Invasion in OÖ bei Landesrat: Weitere Festnahme

Einbrecher mit Taschenlampe kommt in der Dunkelheit durch eine Tür
Nach dem Überfall auf den Ex-Politiker und seine Familie im Sommer sind nun drei Verdächtige in Untersuchungshaft. Die Fahndung nach viertem Mann läuft weiter.

Die Home Invasion bei Unternehmer und Ex-Landesrat Josef Fill, dessen Frau und erwachsene Tochter im Juli des Vorjahres im Innviertel ist geklärt. Drei mutmaßliche Täter sind in U-Haft, nach zwei weiteren wird noch gefahndet, berichtete Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

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Familie im Schlaf überrascht

In der Nacht auf den 17. Juli war die Familie des früheren Kommunalpolitikers von drei vermummten Tätern im Schlaf überrascht und gefesselt worden. Gegen ein Uhr hatte das Trio ein Fenster im Erdgeschoss des Einfamilienhauses aufgezwängt. Die mit Sturmhauben maskierten Unbekannten überwältigten die Schlafenden, fesselten sie mit Kabelbindern und durchwühlten rund eine Stunde lang das Haus. 

Dann flüchteten sie mit der Beute - Schmuck, Uhren und Bargeld in fünfstelliger Höhe. Ihre Opfer ließen sie gefesselt zurück. Ihnen gelang es gegen 2.15 Uhr, sich selbst zu befreien. Die Eltern wurden leicht verletzt. Alle drei erlitten einen Schock, die Tochter, die bei den Eltern zu Besuch war, musste deswegen ins Spital eingeliefert werden, hatte die Polizei nach dem Überfall mitgeteilt.

Nach Home Invasion in OÖ bei Landesrat: Weitere Festnahme

Alois Ebner, STA Ried, Polizeidirektor Andreas Pilsl, Gottfried Mittlerlehner, Landeskriminalamt OÖ

Drei Verdächtige in U-Haft

Zwei dringend Tatverdächtige - ein 46-jähriger Nordmazedonier und ein 42-jähriger Deutscher mit kasachischen Wurzeln - seien bereits vor einigen Monaten festgenommen worden. Die Männer, die über internationale Haftbefehle ausgeliefert wurden, befinden sich Ried im Innkreis in Untersuchungshaft. DNA-Spuren am Tatort hätten die beiden, die bereits einige Vorstrafen haben, überführt. DNA-Spuren, die übrigens in einem Fahrzeug ebenfalls gefunden wurden, das drei Tage vor der Tat in der Nähe des Tatorts in einem Wald beobachtet wurde. 

Die Polizei überprüfte die beiden Personen, die damals in dem Auto saßen - einer davon war wegen eines internationalen Haftbefehls gesucht und wurde festgenommen. Gegen den anderen lag aktuell nichts vor - allerdings sei er dann an der Home Invasion beteiligt gewesen. Und genau dieses Fahrzeug führte die Ermittler dazu, in Nordmazedonien zu ermitteln. 

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Darüber hinaus wurde noch ein 28-jähriger Innviertler als mutmaßlicher Mittäter ausgeforscht und in U-Haft genommen. Er wird verdächtigt, das Trio bei einem Zusammentreffen in Basel in der Schweiz angestiftet und entscheidende Hinweise für die Tat gegeben zu haben. Laut Ebner habe der Rieder genaue Kenntnisse über das Anwesen der später beraubten Familie gehabt. Er selbst behaupte, zur Herausgabe der Informationen gezwungen worden zu sein, laut Ebner sei aber die Version der beiden mutmaßlichen Täter, der Rieder habe sie angestiftet, glaubhaft.

Zwei Personen noch auf der Flucht

Wie am Donnerstag auch bekannt gegeben wurde, werde noch nach zwei bislang unbekannten Tätern gesucht. Einer soll an der Tat im Haus beteiligt, ein anderer als Fluchthelfer vor Ort gewesen sein.

Geben die beiden in Zagreb und Freiburg verhafteten Männer liegt ein "Vorstrafenregister so dick wie ein Buch" vor, sagte Ebner. Einer hat 17 zum Teil einschlägige Vorstrafen, der andere 11. Und aus einer Stadt in Deutschland und aus Leoben liegen Informationen vor, dass die beiden Männer auch dort an Straftaten beteiligt gewesen sein dürften.

Im Falle einer Anklage wegen des Verbrechens des schweren Raubes drohen Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren. Schwerer Raub deshalb, weil dem Unternehmer beim Raub die Hand gebrochen wurde. Bei den beiden Frauen hat die Staatsanwaltschaft ein Gutachten in Auftrag gegeben, ob eine posttraumatische Belastungsstörung vorliege. 

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