Führungsstreit schwächt Landes-FPÖ

Josef Ertl
Der Konflikt zwischen Herbert Kickl und Norbert Hofer beschädigt die Wahlchancen der oberösterreichischen Freiheitlichen.

Warum fordert ein Politiker drei Jahre vor der nächsten Nationalratswahl für sich die Spitzenkandidatur? Das ist an sich ein völlig absurdes Unterfangen, außer man hegt den Gedanken, den Parteiobmann abzumontieren. So wie das bei Herbert Kickl der Fall ist. Der freiheitliche Klubobmann will die Parteispitze übernehmen. Und er hat auch gleich die Lösung parat. Parteiobmann Norbert Hofer sei aufgrund seines Amtes als Dritter Nationalratspräsident der ideale Kandidat für die Bundespräsidentenwahl 2022. Sagt er und schiebt Hofer auf ein Nebengleis.

Kickl kümmert es wenig, dass er mit seinen dauernden Vorstößen die Chancen der oberösterreichischen Parteifreunde für die Landtagswahl im September schmälert. Er dürfte es gezielt machen, um mit einem schlechten Wahlergebnis die Position der Landespartei und ihres Obmanns Manfred Haimbuchner in der Bundespartei zu schwächen. Oberösterreich ist die stärkste Landesgruppe und steht loyal zu Hofer.

Haimbuchner ist bei diesem Thema sehr zurückhaltend, er will kein Öl ins Feuer gießen. Der Konflikt an der FPÖ-Spitze schwelt schon seit Monaten. Kickl will Rache an Kanzler Kurz, der ihn aus der Regierung geworfen hat. Haimbuchner hält es für wichtig, dass die FPÖ regierungsfähig bleibt. Der Konflikt ist sowohl personeller als auch strategischer Natur.

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