"Hitler ist tot, ich bin am Leben"

"Hitler ist tot, ich bin am Leben"
Im Einsatz gegen das Vergessen des Holocaust reiste Filmproduzent Branko Lustig von Los Angeles nach Braunau.

Hitler ist tot, ich bin am Leben. Also habe ich gewonnen." Mehr hatte Branko Lustig, der als Zehnjähriger im Konzentrationslager Auschwitz interniert war, beim Anblick des Geburtshauses von Adolf Hitler in Braunau nicht zu sagen. "Jedes Wort, das man über diesen Mann sagt, ist eines zu viel", fügte er noch hinzu und setzte seinen Spaziergang durch die Altstadt fort. Der 79-jährige jüdische Kroate hat die NS-Zeit überlebt, stieg ins Filmgeschäft ein und machte sich als Produzent einen Namen in Hollywood. Zwei Oscars für "Schindlers Liste" und "Gladiator" gehen auf sein Konto.

Wo er herkommt, hat er nie vergessen: "In Auschwitz haben die Älteren zu uns gesagt, wir sollen allen die Wahrheit über den Holocaust erzählen, wenn wir überleben." Dieses Bestreben führte ihn ins Innviertel, wo an diesem Wochenende die "20. Braunauer Zeitgeschichte-Tage" stattfinden. Heute, Sonntag, um 11 Uhr hält Lustig im Gugg-Kulturhaus einen Vortrag. Bei seinem Besuch versucht er außerdem, seinen Freund und Historiker Andreas Maislinger bei dessen Idee zum "Haus der Verantwortung" in Braunau zu unterstützen. Maislinger und Lustig sind sich einig: "Nur wenn man der Vergangenheit Rechnung trägt, kann man die Zukunft verbessern."

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