Hitler-Geburtshaus in Braunau: Umbaubeginn am 2. Oktober

Hitler-Geburtshaus in Braunau: Umbaubeginn am 2. Oktober
Jahrelang wurde der Baubeginn verschoben. Nun steht ein Datum fest.

Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau am Inn wird umgebaut. Jetzt wirklich, zumindest wenn es nach dem Innenministerium (BMI) geht. Und zwar trotz mehrfacher Kritik von vielen Seiten.

Ein Datum gibt es mittlerweile auch: Der 2. Oktober 2023, teilt das BMI dem KURIER mit.

Ein konkretes Datum kennt man in Braunau noch nicht. Allerdings: "Die Baubewilligung ist aufrecht und draußen. Wann der Bauträger anfängt, ist ihm überlassen", sagt der Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP).

20 Millionen Euro

Wie geplant, soll das Haus durch den Umbau in seinen Ursprungszustand – also vor der Adaptierung durch die Nazis – zurückversetzt werden. Damit soll dem Gebäude den Wiedererkennungswert genommen werden, heißt es von der Kommission, die den Abschlussbericht zum „historisch korrekten Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers“ verfasste.

Polizei zieht ein

Als Vorbild für den Umbau dient der Entwurf des Vorarlberger Architekturstudios „Marte Marte“. Nach dem Umbau soll die Polizei in das Gebäude einziehen.

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So sieht der Entwurf von "Marte.Marte" aus

Mit rund 20 Millionen Euro Gesamtkosten rechnet das BMI derzeit – ursprünglich waren es fünf Millionen Euro. Aber auch der Zeitplan war bisher nicht zu halten. Eigentlich hätte das Gebäude schon heuer seiner Nachnutzung zugeführt werden sollen.

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Kritik an dem Umbau und dem Einzug der Polizei in das Gebäude gab es zuletzt häufig. Erst heute, Montag, wurde der Film "Wer hat Angst vor Braunau?" vom Dokumentarfilmer Günther Schwaiger präsentiert. Mit dem Film soll die Debatte um die Nachnutzung neu entfacht werden. Grund ist ein Archivfund, der belegen soll, dass Hitler selbst eine administrative Nutzung gewünscht habe. Mit der Entscheidung, im Haus eine Polizeistation unterzubringen, komme das Innenministerium dem nun quasi nach, resümiert der Regisseur.

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