Hessenpark: Hilflos gegen die Drogenszene

Temperaturen steigen und damit auch die Aktivitäten der Drogenszene im Hessenpark
Anrainer kritisieren die Linzer Stadtverwaltung; Drogentoter im Shoppingcenter aufgefunden.

"Wir fürchten uns schon wieder vor dem Sommer." Nachdem Montagfrüh im zentrumsnahen Hessenpark wieder eine Drogenspritze nahe dem Kinderspielplatz gefunden wurde, machten die Anrainer ihrem Unmut wieder einmal Luft. Dazu wurde bekannt, dass in der Vorwoche im City Center ein 33-jähriger Mann auf einer Toilette an einer Überdosis gestorben war.

Im baulich etwas sanierten Hessenpark herrscht schon am Vormittag reges Treiben. Ohne viel Detektivarbeit sind Drogendeals zu bebachten. Junge Burschen stehen wild gestikulierend und lärmend im Pulk beisammen, neben etlichen Bankbänken liegen Getränkedosen und Mist verstreut. Durchquert man den Park wird man scharf beobachtet oder auch frech angesprochen.

Hessenpark: Hilflos gegen die Drogenszene
Stadträtin Karin Hörzing , SPÖ
Täglich biete sich dasselbe Bild, sagt Olga Lackner, die Obfrau der Bürgerinitiative "Lebenswerter Hessenplatz". "Wir fühlen uns von manchen Gemeinderäten verhöhnt, wenn sie meinen, dass nur Streetwork und kleine Umgestaltungen die Problematik lösen", beklagt Lackner. Die Lebenqualität am Hessenplatz werde zusehends schlechter.

Seit acht Monaten versuche man in Arbeitsgruppen mit Stadt- und Polizeivertretern, Verbesserungen zu erreichen. "Das Ergebnis ist frustrierend gleichbleibend", sagt Lackner. Nicht nur die Polizei, sondern auch die Stadt müsse Maßnahmen ergreifen. Sozialstadträtin Karin Hörzing (SPÖ) sieht dagegen als notwendigste Reaktion eine Verstärkung der Polizeikräfte. Ab Juli soll ja in Linz eine neue 50-köpfige Polizei-Einheit ihren Dienst antreten.

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