Heimische Winter-Vitaminbomben

Heimische Winter-Vitaminbomben
OÖs Gemüsebauern haben volle Lager; saisonale, regionale und gesunde Versorgung ist gesichert

Gurken und Tomaten aus Spanien, Avocados aus Südamerika und der Salat aus Holland. Dabei geht es anders auch, nämlich mit Flexibilität. Immer mehr Menschen entdecken, welche Vielfalt es bei heimischem Wintergemüse gibt – und dass man mit neuen Einkaufs- und Konsumgewohnheiten auch regional und saisonal gut versorgt durch die kalte Jahreszeit kommt.

„Wintergemüse aus Oberösterreich ist eine klima- und ressourcenschonende Alternative zu Gemüse aus teuer beheizten Gewächshäusern oder importierter Ware“, sagt die Präsidentin der Landwirtschaftskammer (LK) OÖ, Michaela Langer-Weninger. Außerdem werde die Existenz und damit viele Arbeitsplätze bei heimischen Gemüsebauern gesichert.

Als Wintergemüse gilt Gemüse, das im Winter vom Freiland oder auch aus den unbeheizten Folienhäusern ohne zusätzlichen Energieaufwand geerntet werden kann.

Warten auf Nachfrage

„Das heurige Jahr hat mit durchschnittlichen Witterungsbedingungen zu gutem Wachstum und super Qualitäten geführt. Die Lager sind also zu 100 Prozent voll und warten jetzt auf die Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten,“ erklärt Ewald Mayr, Obmann des Verbandes der Obst- und Gemüseproduzenten OÖ.

Was gehört denn nun eigentlich zum Wintergemüse? Beim Wurzelgemüse sind die Hauptvertreter Karotten, Sellerie, Rote Rüben Pastinaken und Rettiche. Zum Kohlgemüse zählen Kraut, Kohl, Kohlrabi, Chinakohl, Brokkoli, Karfiol und Kohlsprossen. Erdäpfel sind natürlich Wintergemüse-Fixstarter.

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Anbauflächen für Pastinaken haben sich in OÖ verdoppelt

166 Betriebe bauen in OÖ auf einer Fläche von 1812 Hektar Gemüse an. Mit dem Einsatz von 3000 Saisonarbeitskräften konnte so die Anbaufläche auf hohem Niveau gehalten werden. 2020 gab es sogar erstmals wieder einen Anstieg bei den Betrieben. Die Stärke liegt in der großen Vielfalt der Gemüsearten zur regionalen Vermarktung und zur saisonalen Verarbeitung.

Seit 2015 werden vermehrt Süßkartoffeln angebaut und nachgefragt, auch die Anbaufläche von Pastinaken hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt.

Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe – wer zu regionalem Wintergemüse greift, tut nicht nur der Umwelt, sondern auch seinem Körper Gutes.

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Grundrezept Gemüsecremesuppe

Zutaten (4 Personen)
3-4 EL Öl, 1 Zwiebel, 1 Erdapfel (ca. 100 g), 300-350 g Gemüse nach Wahl, ca. 1 l Gemüsefond, Salz & frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitung
Zwiebel fein hacken. Erdapfel und Gemüse putzen und in kleine Stücke schneiden bzw. raspeln. Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebel darin anschwitzen. Gemüse beigeben und nochmals kräftig durchrösten. Mit Gemüsefond aufgießen und zum Kochen bringen. Je nach Größe der Gemüsestücke 10-20 Minuten weichkochen. Suppe mit Pürierstab pürieren und pikant abschmecken.

Suppenideen
Rote Rübe/Apfelessig/Ziegenfrischkäse/Heidelbeere
Schwammerl nach Wahl/Kräuter-Milchschaum 
Wurzelgemüse/Most/Bauchspeckspießerl
Süßkartoffel/Zitrone/Chili
Erdäpfel/Endivie/Leinöl
Kürbis/Marille/Ingwer
Pastinake/Sauermilch/Dörrzwetschken
Rotkraut/Quitte/Aronia/Schwarzkümmel
Erdäpfel/Vogerlsalat/Rindersaftschinken/gerösteter Buchweizen
Linsen/Wurzelgemüse/Curry
Rezept: LK OÖ / Romana Schneider-Lenz

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"Ernte mich im Winter"

Buchtipp. Bestsellerautor des Handbuches „Frisches Gemüse im Winter ernten“, Wolfgang Palme, ist wieder schreiberisch aktiv geworden und legt mit „Ernte mich im Winter. Einfach immer frisches Gemüse“ (Löwenzahn Verlag) ein weiteres praktisches Werk vor. Verpackt sind viele Infos und Tipps, um den Anbau für die kalte Jahreszeit zu starten und Salat, Radieschen, Karotten & Co. auch von September bis März zu ernten.

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