Verlust deshalb, weil Hattmannsdorfer die rechte Hand von Landeshauptmann Thomas Stelzer war. Er hat ihm den Landtagswahlkampf 2021 gemanagt, er war der Koalitionsverbinder mit der FPÖ, er hat das Sozialressort, das jahrzehntelang in SPÖ-Hand war, umorganisiert, ohne rote Organisationen wie die Volkshilfe vor den Kopf zu stoßen. Wäre er im Land geblieben, hätte er noch zehn Jahre warten müssen, bis er möglicherweise die Nachfolge von Stelzer hätte antreten können. Nun hat er den (Bundes-)Stier bei den Hörnern gepackt, zumal das Risiko eines Absturzes in Wien als WKO-Generalsekretär überschaubar ist. Der erfolgreiche Wechsel von Michael Strugl zum Verbund hat ihn sicher auch motiviert.
Doppelfunktion von Dörfel
In Linz werden die Gewichte neu verteilt. Vor allem die Frage der strategischen Ausrichtung der Landes-ÖVP ist wichtig. Die Entscheidungen sind bereits in Richtung Landtagswahl 2027 getroffen worden. Klubobmann Gerhard Dörfel wird Hattmannsdorfer als Soziallandesrat folgen. Mit seinem harten Kurs in der Migrationspolitik ("Integration ist eine Verpflichtung") soll der 62-Jährige einerseits den freiheitlichen Koalitionspartner zufrieden stellen, und andererseits ein weiteres Abdriften von ÖVP-Wählern zur FPÖ verhindern. Die neue Klubobfrau Margit Angerlehner (51), Bürgermeisterin von Oftering, ist wichtig zur Erfüllung der Frauenquote und mit Stelzers Frau Bettina aus der Organisation Frau in der Wirtschaft gut bekannt.
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