Halbwahrheiten und Übertreibungen

Josef Ertl
Impfgegner stellen alle möglichen Behauptungen auf, die sich bei einer Überprüfung in Luft auflösen.

„Ich bin am 22. Dezember impfen gegangen, weil ich dem Druck nicht mehr standgehalten habe. Am 23. habe ich ganz hohes Fieber bekommen, das sieben Tage lang gedauert hat. Ich bin ins Krankenhaus gekommen, weil ich Atembeschwerden hatte, mein Herz spielt völlig verrückt, ich habe hohen Blutdruck. Die (Dame) bei der Aufnahme hat mir gesagt, das sei bei viele jungen Frauen so, es wird alles totgeschwiegen, es wird überhaupt nichts an die Öffentlichkeit gebracht. Die Krankenschwester hat mir gesagt, dass die halbe Station voll ist mit Impfschäden, sie hat mir gesagt, dass sie das nicht sagen darf, weil sie dann ihren Job verliert.“ Mit diesen Worten schildert eine junge Dame ihre angebliche Impferfahrung in einem Video, das unter Impfgegnern kursiert. Die KURIER hat natürlich versucht, der Sache nachzugehen. Die Dame ist unbekannt, es konnte niemand sagen, woher das Video stammt. Es haben uns weitere Berichte über Impfschäden erreicht. So wurde behauptet, eine Frau habe eine Gesichtslähmung erlitten. Die angeblich Betroffenen schweigen, die Sache ist nicht überprüfbar.

Natürlich hat jede Impfung kurzfristig Nachwirkungen. Aber den Impfgegner ist jedes Mittel in ihrem Kampf recht, Halbwahrheiten, Erfindungen, Übertreibungen. Schon Francis Bacon (1561–1626) wusste: „Verleumde nur dreist, es bleibt immer etwas hängen.“

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