Gesperrter Gratisparkplatz lässt Gemüter hoch gehen

Karl Punz aus St. Leonhard bei Freistadt übt Kritik
In Urfahr sorgt der Wegfall von 1200 Stellplätzen für Ärger. Stadt ortet kaum Probleme.

"Es ist eine Frechheit, so viele Parkplätze ohne Ersatz zu streichen", sagt ein Passant. Im Linzer Stadtteil Urfahr ist nach der endgültigen Auflösung des Pendlerparkplatzes am Jahrmarktgelände für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Bei einem Lokalaugenschein des KURIER in Urfahr finden sich in den Gassen nur schwer Gesprächspartner, die der nun ungenützte und mit Zäunen versperrte Marktplatz an der Donaulände kalt lässt.

Gesperrter Gratisparkplatz lässt Gemüter hoch gehen
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"Wo ein Wille, ist auch ein Weg. Der Bürgermeister ist die erste Instanz, er könnte die Umwandlung des Platzes veranlassen", ist der pensionierte Voestler Karl Punz aus St. Leonhard bei Freistadt überzeugt. Auch in seiner Mühlviertler Heimatgemeinde sei das Parkplatzdilemma ein Thema. "Man muss sich neue Wege suchen und Linz umfahren, um gleich nach Leonding (zu den Einkaufszentren am Stadtrand, Anm.) zu kommen", denkt Punz bereits an die Vorweihnachtszeit. Da hätten er und seine Familie das Jahrmarktgelände oft zum Parken genutzt, um in der Linzer Innenstadt einzukaufen.

Unter Beobachtung

Gesperrter Gratisparkplatz lässt Gemüter hoch gehen
Urfahr , verparkte Gassen und Straßen
Wie berichtet, hat die Stadt aus rechtlichen Gründen die 1200 Gratisstellplätze nach dem vorwöchigen Abzug der Standler des Urfahranermarktes nicht mehr freigegeben. Die Bedenken, dass Pendler aus dem Mühlviertel nun die Wohnstraßen in Urfahr zuparken und die Bewohner auf die Barrikaden treiben, hätten sich noch nicht bestätigt, sagt wiederum Verkehrsstadtrat Markus Hein, FPÖ. Wegen der vierwöchigen Sperre des Platzes rund um den Jahrmarkt dürften sich Pendler wohl alternative Parkmöglichkeiten gesucht haben, meint er. Auch der zuständige Polizei-Kommandant Herbert Natschläger sagt, dass seine Beamten aufgrund der aktuellen Parksituation "nicht überfordert" werden. Hein versichert, dass die Situation in den Wohnstraßen genau beobachtet wird. Sollte das wilde Parken zu arg werden, kommen Kurzparkregelungen und Parkkarten für die Anrainer.

In jenen Urfahraner Straßen, wo das Parken noch frei ist, findet man viele Pkw mit Rohrbacher, Freistädter oder Perger Kennzeichen. Und die Aufregung unter Passanten und Autofahrern ist groß. "Die Aktion ist genauso gedankenlos, wie der Abriss der Eisenbahnbrücke", heißt es am Imbissstand nahe dem Shoppingtempel Lentia-City. "Die Peuerbachstraße ist vollkommen verparkt. Da wird abgeschleppt, was das Zeug hält. So kommt die Stadt auch zu ihrem Geld. Die Leute müssen ja zur Arbeit. Drei Euro Gebühr am Tag hätte am Urfahraner Platz jeder akzeptiert", schimpft ein Betroffener.

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