Gertsch und Castelli im Lentos: Bilder aus den 1970er-Jahren
Der in der Schweiz geborene Franz Gertsch ist am 8. März 90 Jahre alt geworden. Dies ist der Anlass für die Ausstellung Franz Gertsch. Die Siebziger, die bis 21. Februar im Linzer Kunstmuseum Lentos zu sehen ist. „Die großformatigen, fotorealistischen Arbeiten haben eine einzigartige Ausstrahlung“, sagt die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer. Ein Werk des Malers aus der Serie Saintes Marie de la Mer ist in der Sammlungspräsentation ganzjährig zu sehen und zählt zu den Höhepunkten bei einem Lentos-Besuch.
Jugendkultur gegen das Establishment
Das Lentos hat die Ausstellung aus dem Museum Franz Gertsch übernommen, sie konzentriert sich auf die monumentalen Gemälde der Siebzigerjahre. Diese Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs hat auch zum Entstehen neuer Jugendkulturen geführt, die sich gegen das Establishment gerichtet haben. Die Ausstellung ist nicht chronologisch gegliedert, sondern thematisch und motivisch angelegt. Die Familienbilder schaffen eine Klammer um weitere monumentale Gemälde mit den zentralen Figuren Luciano Castelli und Patti Smith.
Castelli war nicht nur Modell. Er war und ist selbst als Künstler aktiv. Auf ganz andere Art spiegelt sich auch in seinen multimedialen Arbeiten die Zeit in ihrem Aufbruchsgeist und in ihrer Lust, Kunst und Leben miteinander zu verbinden.
Im Lentos-Kabinett findet zugleich die Ausstellung Reckenbühl von Franz Gertschs Wegbegleiter Luciano Castelli statt. In der Jugendstilvilla Reckenbühl in Luzern feierte Castelli mit seinen Mitbewohnern das Leben als kunstvoll gestaltete Party. Die Räume der Villa dienten als Kulisse für seine Fotoserien, die er meist mit dem Selbstauslöser machte.
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