Gehaltsstreit in Ordensspitälern beendet

Streik Ordensspitäler, Linz, OÖ(Foto: kloibhofer.at)
Ordensspitäler und Gewerkschaft haben sich am Freitagabend im Lohnstreit geeinigt: Ein Prozent mehr, kürzere Arbeitszeit.

Nach dem Streik der Bediensteten der oberösterreichischen Ordensspitäler am Mittwoch lud Landeshauptmann Josef Pühringer Freitagnachmittag zu einer weiteren Verhandlungsrunde ein. Nach rund drei Stunden kam es schließlich zur Einigung.

Das Ergebnis: Die Mitarbeiter erhalten heuer und 2014 eine einprozentige Gehaltserhöhung, die Arbeitszeit wird von 40 auf 39,17 Stunden verringert. Sollte die Inflation 2014 über zwei Prozent steigen, wird über den überschießenden Teil neu verhandelt, sicherte Pühringer zu.

Gehaltsstreit in Ordensspitälern beendet
Sonja Reitinger, Gewerkschafterin, Betriebsrätin Klinikum Wels-Grieskirchen, vida, Ordensspitäler Lohnverhandlungen
Am Montag werden die Ergebnisse von den Arbeitnehmervertretern ihren Kollegen präsentiert. „Ich hoffe und glaube, dass diese Lösung bei den Spitalsmitarbeitern Zustimmung findet“, sagte der Landeshauptmann. Sonja Reitinger, die die Verhandlungen für die Gewerkschaft vida geführt hat, zeigte sich ebenfalls optimistisch: „Das ist ein Kompromiss, bei dem jeder Partner sein Gesicht wahren kann.“

Sollten die 10.000 Mitarbeiter der acht Ordensspitäler nicht zustimmen, wird es zumindest bis nach Ostern keine Kampfmaßnahmen mehr geben. „Ende gut, alles gut“, so Pühringers Resümee. Peter Ausweger, Geschäftsführer der Ordensspitäler, betonte: „Gewonnen haben die Patienten, da es keine Streiks mehr geben wird.“

Entgegenkommen

Pühringer war es vor allem wichtig, dass das Gehaltsschema der Ordensspitäler dem der Landesspitäler angeglichen wird. „Es darf keine Sonderrechte geben, sondern eine langfristige, vernünftige Lösung.“ Der Landeshauptmann würdigte das Entgegenkommen der Gewerkschafter, die vehement eine unbefristete 39-Stunden-Woche gefordert hatten. Wie berichtet, beklagten die Arbeitnehmer, dass es in den vergangenen drei Jahren zu Reallohnverlusten von bis zu 2,54 Prozent und einer erhöhten Arbeitsbelastung durch zwei Spitalsreformen gekommen sei.

Reitinger war nach den Gesprächen sichtlich erleichtert: „Es ist viel Spannung, die sich in den vergangenen Monaten aufgestaut hat, von uns abgefallen.“

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