Gegen die Übermacht der Konzerne

Josef Ertl
Die Autokonzerne wollen ihre Gewinne auf Kosten der kleinen Händler erhöhen.

Der Oberste Gerichtshof hat vor einem Jahr der Klage des Innviertler Autohändlers Josef Büchl in fast allen Punkten bestätigt: Peugeot hat seine Marktmacht gegenüber seinen Händlern jahrelang missbraucht. Wie hat der Konzern, der sich heute aufgrund seiner Zukäufe Stellantis nennt (Opel, Alfa Romeo, Citroën, Fiat, Chrysler etc.), reagiert? Er hat die Verträge mit allen Händlern in ganz Europa gekündigt.

Eine neue Entwicklung geht dahin, dass die Autokonzerne versuchen, ihre Pkw direkt, also online, zu verkaufen. Wie das Tesla praktiziert. Das ist die eine Strategie. Die andere sieht vor, dass die Konzernzentralen den lokalen Händlern Fixpreise vorschreiben. So ist das zum Beispiel bei Mercedes der Fall. Egal, bei welchem Händler man in Österreich kauft, der Preis für das jeweilige Neufahrzeug ist überall gleich.

Die Entwicklung ist eindeutig. Die Konzerne weiten ihre Macht aus, die Autonomie der kleinen Einzelhändler schwindet, sie werden zu verlängerten Armen reduziert, die die Vorgaben der Zentralen umzusetzen haben. Worum geht es? Die Konzerne wollen ihre Milliardengewinne erhöhen. Das sieht man zum Beispiel daran, dass sie in Zeiten des Chipmangels primär große und teure Autos produzieren, bei denen sie am meisten verdienen.

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