Deshalb ist eine Reservierung sicherheitshalber empfohlen. Der traditionell, ein wenig rustikal, aber sehr liebevoll gestaltete Eingangsbereich mit Kutsche und Sitzecken ist einladend, der Gastgarten selbst riesig. Aber im Stieglbräu findet man offensichtlich ausreichend Personal, denn die Wartezeiten auf Essen und Trinken sind kurz.
Das zweigängige Mittagsmenü gibt es um 10,90 Euro, etwa Cannelloni mit Huhn, Knoblauch, Chili & Kräutersauce. Am Nationentag gab es diese Woche Corban Salata mit Gurke, Lauchzwiebel und Granatapfelessig oder Köfte, Fleischbällchen mit Tomatensauce und Reis - die Lieblingsgerichte von Cemre aus der Türkei. Dieser Nationentag wird gepflegt, schließlich arbeiten Leute aus 16 verschiedenen Nationen im Küchenteam des Stieglbräu.
Fleischeslust im Kloster
Die Speisekarte ist - sagen wir mal so - vielfältig, aber fleischlastig. Mit Salaten, Ofenkartoffeln (11,50 Euro) oder Tomatenrisotto (14,50) kommt man aber auch vegetarisch durch. Man muss ja die angebotenen Speckwürfel (1,50 Euro) nicht zum Ofenkartoffel dazu bestellen. Vegane Speisen sind extra ausgezeichnet.
Seit 2020 wird der Stiegl-Klosterhof von der Salzburger Gastronomiefamilie Gassner betrieben. Es gibt "Bis ihr satt seid" ab zwei Personen um 29 Euro pro Person, das ist ein Klosterhof Reindl mit Schweinsbraten, Grillhendl, Semmelknödel, Kraut und Saftl. Nachgefüllt wird tatsächlich so lange, bis jeder und jede satt ist.
Den Schweinsbraten gibt es auf Stiegl-Biersaftl mit Semmelknödel und Speckkraut (17,50 Euro) auch solo, leider ist die Schwarte diesmal nur am Rand knusprig. Das Fleisch ist recht fett (keine Kritik!), das Biersaftl hervorragend und lässt sich mit dem festen Semmelknödel gut auftunken. Das Speckkraut passt hervorragend dazu, natürlich auch das Stiegl-Paracelsus Bio-Zwickl (das Seiderl um 5 Euro).
Saisonal die Eierschwammerl mit Rahmsauce (19,50), die mit viel Schlagobers getoppt werden, natürlich gibt es bei der Salzburger Gastrofamilie auch die oberösterreichichen Hascheeknödel, hier mit Sauerkraut und Gulaschsaft (19,50 Euro).
Klassisch und traditionell hält man es auch bei den Nachspeisen. Linzer Schnitte (6,50 Euro), handgezogener lauwarmer Apfelstrudel (6,90 Euro) oder Kaiserschmarrn (9,90 Euro). Letzterer ist wirklich nur zu empfehlen - auf der historischen Karte, die im Eingang hängt, wurde dieser auch schon angeboten - damals um 12 Schilling für zwei Personen.
Dass der Garten oft als Tipp genannt wird, bringt natürlich viele Touristen. Davon muss man sich nicht abhalten lassen, im Gegenteil. So trifft man beim spontanen Abendessen sogar einen früheren Schulkollegen, und seine Frau, die gerade in Linz Urlaub machen.
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