Gastro-Szene lockt neue Mitarbeiter mit Vorteilen

Aktionsprogramm für Nachwuchs: Linzer „Hotspots“-Wirte mit Obmann Nell (3.v.r.) und Stadtvize B. Baier (2.v.r.)
Verein macht Branche für Junge attraktiv.

Ein Jahrzehnt nach ihrer Gründung will die Linzer Wirte-Vereinigung „Hotspots“ wieder enger zusammenrücken. Damals galt es, die Herausforderungen rund um den Besucherstrom zur Europäischen Kulturhauptstadt Linz 2009 zu meistern. Jetzt haben die Gastronomen und Hoteliers das Ziel, dem Mitarbeiter- und Fachkräftemangel entgegenzutreten.

„Wie überall sind auch wir betroffen. Wir wollen insbesondere mit Ausbildung und Förderung der Jugendlichen gegensteuern“, sagt der neue „ Hotspots“-Obmann Michael Nell. Mit 1000 Mitarbeitern ist der Gastro-Verein die größte derartige Vereinigung in Linz und eine Qualitätsmarke im Linzer Tourismus, erklärt Wirtschaftsstadtrat und Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP). Und nach einer sehr guten Sommersaison wollen die Wirte und Barbetreiber ihre Branche mit neuen Ideen den aktuellen und künftigen Mitarbeitern schmackhafter machen.

Mitarbeiter-App

Bereits aktiviert, aber noch im Aufbau, ist eine Vorteils-App, die nur den Mitarbeitern der 40 „ Hotspots“-Mitgliedsbetrieben zur Verfügung steht. „Leute aus der Gastro-Szene sind auch selbst gute Gäste. Warum sollen wir ihnen nicht unter unseren Betrieben bei Konsumationen Goodies anbieten“, schildert der Administrator dieser Idee, Wolfgang Gittmaier. Er betreibt selbst ein Restaurant in der Linzer City. Befreundete Betriebe, etwa auch in Wien, oder Kultureinrichtungen in Linz, wie der „Höhenrausch“ oder das Ars Electronica Center, sollen mit ins Boot geholt werden. Dort bekommen die Beschäftigten Vergünstigungen. Die Summe dieser Vorteile mache es attraktiv, im Linzer Gastgewerbe zu arbeiten, ist Gittmaier überzeugt.

Weiterbildung

Aber auch fachliche Kompetenz, Wertschätzung und Weiterbildung hat das unabhängige Wirte-Kollegium auf seine Fahnen geschrieben. So wird jenen Lehrlingen, die bei den „OÖ Landesmeisterschaften“ als Sieger hervorgehen, im Jänner 2019 mit dem „Culinary Art Festival – Next Generation“ ein exquisiter Galaabend gewidmet.

Auch mit attraktiver Zusatz- und Weiterbildung wollen die Wirte ihre Leute bei der Stange halten. Mehr als 30 Kursangebote – vom Cocktail-Mixkurs bis zur perfekten Facebook-Werbung – werden gratis angeboten.

Jung und zukunftsorientiert ist auch die Aktion „Zero Waste“ zur Vermeidung der Müllberge in der Gastronomie. Müllräumaktionen, etwa an der Donau, sind geplant. Angelaufen ist ein Projekt in den Mitgliedsbetrieben: Tausende Plastiktrinkhalme werden durch die natürlichen Strohhalme eines oö. Biobauern ersetzt.

Wolfgang Atzenhofer

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