Gasbohrung in Molln: 250 Teilnehmer bei Demonstration

Gasbohrung in Molln: 250 Teilnehmer bei Demonstration
Trotz Schneefalls versammelten sich rund 250 Teilnehmer bei dem Protest in Molln, um sich gegen die Gas-Pläne auszusprechen.

Die Diskussion um eine Bohrung in Molln reißt nicht ab: Einige Bewohner kamen mehr durch Zufall auf eine Gasprobebohrung drauf, die in der Gemeinde direkt neben dem Naturschutzgebiet Jaidhaus stattfinden soll. Aus gemeinsamem Protest entstand schließlich die Bürgerinitiative „ProNaturSteyrtal“, die sich mit allen Mitteln gegen die Bohrung einsetzt.

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So auch am heutigen Samstag: Der Andrang bei der ersten, kurzfristig einberufenen Protest-Kundgebung der Bürgerinitiative soll trotz Schlechtwetters groß gewesen sein. 250 Menschen versammelten sich im Zentrum von Molln, um ihrem Ärger über das Projekt Luft zu machen. 

Die Biodiversität im Naturschutzgebiet wäre durch ein profitgetriebenes Unternehmen gefährdet, lautet der Tenor. „ADX Energy Ltd. scheint nichts anderes zu sein als eine spekulativ tätige Briefkasten-Firma. Die australische Mutter-Gesellschaft ist ein Briefkasten an einem Straßen-Café und existiert faktisch genau so wenig wie die diversen Tochter-Firmen. Angegebene Mail-Adressen sind Fakes und werden automatisch an eine Wiener Adresse umgeleitet“, so die Bürgerinitiative.

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Man erwarte, dass die Mitglieder der oberösterreichischen Landesregierung - vor allem Landeshauptmann Thomas Stelzer sowie Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner diesem Treiben ein Ende setzen, heißt es in einer Aussendung von ProNaturSteyrtal.

ADX kontert per Aussendung

ADX will die Vorwürfe der Bürgerinitiative nicht stehen lassen. "ProNaturSteyrtal ist weder eine Bürgerinitiative (mit Rechtspersönlichkeit) noch eine anerkannte Umweltorganisation noch als Verein registriert", schreibt das Unternehmen. Und der Umweltdachverband, der zuletzt erneut der Behörde ausgerichtet habe, wie sie zu entscheiden hätte, "ist zu 100 Prozent Subventionsempfänger öffentlicher Mittel aus Bund und EU", kritisiert ADX. 

Die Gasbohrfirma dagegen sei im Auftrag der Republik Österreich mit Eigenkapital tätig und bezahle schon jetzt Übergewinnsteuern und Förderzinse ans Finanzministerium: "Jeder weitere Tag an Verzögerung kostet dem Unternehmen viele tausend Euro, die man lieber in die touristische sowie Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur der Gemeinde Molln investiert hätte", heißt es in der Stellungnahme.

Die Stellungnahme der Firma ADX wurde überdies von SPÖ-Gemeindevorstand Martin Schober als Vertreter der Initiative "ProGas Molln" unterzeichnet. Die Bohrungsbefürworter sprachen davon, dass viele "Demonstranten" einer gleichzeitig beendeten Veranstaltung zuzurechnen gewesen wären.

 

Gasbohrung in Molln: 250 Teilnehmer bei Demonstration

Derzeit warten beide Parteien gespannt auf den Naturschutzbescheid. Er soll in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Das Unternehmen wirft der Initiative vor, mit Fake News den Genehmigungsprozess zu verzögern. Immer wieder müssten teure Gutachten angefertigt werden, die oft viel Zeit in Anspruch nehmen würden.  

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