Denn die Zusammensetzung der geförderten Flüssigkeit - immerhin 240 bis 290 Barrel pro Tag wurden erzielt - "weicht deutlich von den Erwartungen ab". Demnach werfe der hohe Anteil an Formationswasser bei geringem Ölanteil Fragen auf, die durch weitere Analysen geklärt werden sollen.
Jedenfalls wurden Öl- und Gasanteile nur in geringer Menge nachgewiesen. "Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu den während der Bohrung verzeichneten Kohlenwasserstoffanzeigen und erfordern umfassendere Analysen", hieß es.
Und nun haben die ersten Analysen der flacheren "Reifling-Formation" auch keine - aus Sicht des Unternehmens besseren - Ergebnisse gezeitigt. Diese wurde am am 28. November geöffnet und am 3. Dezember überprüft.
Verunreinigung mit Erdölgeruch
Der an diesem Tag beobachtete Flüssigkeitsstand "deutete auf einen begrenzten Zufluss hin", schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung in ihrem "Investor-Center" auf der Webseite.
Konkret habe der Zufluss weniger als einen Kubikmeter betragen, in der "Sole", also der zugeflossenen Flüssigkeit "waren feine Feststoffpartikel unbekannter Herkunft" vorhanden, die "gewonnenen festen Verunreinigungen hatten einen erdölhaltigen Geruch".
Initiative geht von Ende der Bohrungen aus
Bei Florian Kogseder von der Initiative Naturpark Steyrtal laufen seit der Veröffentlichung dieser Mitteilung die Telefone heiß. Er hat auch beobachtet, dass die Firma ADX am Mittwoch den kleinen Bohrturm, der für die Probearbeiten installiert wurde, schon aus dem Jaidhaustal abtransportiert wurde.
Und das, obwohl die Genehmigung für die Durchführung von Analysearbeiten noch bis März vorliegt. Für ihn ist klar, dass damit das endgültige Ende der Öl- und Gassuche in Molln eingeläutet wird.
"Weinendes und lachendes Auge"
SPÖ-Bürgermeister Andreas Russmann sieht die Entwicklungen "mit einem lachenden und einem weinenden Auge". Denn mit Gas- und Ölförderungen hätte sich die Gemeinde einen wirtschaftlichen Aufschwung erwartet. Die Debatten über die Bohrungen haben dem Ort allerdings auch zugesetzt.
"Ich hatte die Information, dass die Proben nicht nach Wunsch verlaufen", bestätigt Russmann, "ein genauer Zeitpunkt, wann die Arbeiten beendet werden, wurde mir nicht genannt."
Bei den Investoren sind die Entwicklungen offenbar bereits angekommen. Denn die Aktien von ADX haben - wie schon bei der ersten negativen Nachricht aus dem Jaidhaustal - nachgegeben. In Australien um rund 25 Prozent, in Frankfurt um etwa 20 Prozent.
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