Die 55-jährige Rechtsanwältin und freiheitliche Verfassungssprecherin ist diesmal nur auf dem zweiten Platz nominiert, wo sie doch 2019 noch Spitzenkandidatin war und sie sich Verdienste in den „parlamentarischen Untersuchungsausschüssen in der Durchleuchtung des tiefen Staats“ erworben hat. „Ich werde sehr viel in Wien sein“, sagte sie, der ein gutes Verhältnis zu Parteichef Herbert Kickl nachgesagt wird.
Fürst für Wien vorgesehen
Auch Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner dürfte ihre Zukunft in Wien sehen. Er nannte Fürst als mögliche Kandidatin für das Amt der Justizministerin, sollte Herbert Kickl tatsächlich als „Volkskanzler“ die nächste Bundesregierung anführen. Haimbuchner, der auch stellvertretender Bundesparteiobmann ist, will sich dafür stark machen, dass Fürst auf der Bundesliste „ganz weit vorne platziert ist“.
Brückl ist Listenerster
Die freiheitliche Liste wird diesmal vom Andorfer Gemeinderat Hermann Brückl angeführt. Der 55-jährige Diplomrechtspfleger gehört dem Nationalrat seit 2015 an und war von 2010 bis 2015 Mitglied des Bundesrates. Die vergangenen fünf Jahre war er freiheitlicher Bildungssprecher („die Schule spiegelt die gesellschaftlichen Entwicklungen wider“).
"Volkskanzler" Kickl
„Wir wollen die Volkskanzlerschaft“, erklärte er bei seiner Vorstellung. Ebenso wie Haimbuchner verkündet er das freiheitliche Ziel, sowohl im Land als auch im Bund wieder stärkste Partei zu sein, ähnlich dem Erfolg bei der EU-Wahl am 9. Juni. „Wir wollen Stärkster werden, wir wollen einen Volkskanzler Kickl“. Mit der Listenzweiten Fürst sei er „freundschaftlich verbunden“. Listendritter ist der Schörflinger Apotheker Gerhard Kaniak. Der 45-Jährige gehört dem Nationalrat seit 2017 an.
Ziel sind acht Sitze
Derzeit sind die oberösterreichischen Freiheitlichen mit sechs Nationalratsabgeordneten vertreten. Es sollten, so Haimbuchner, mehr als sieben werden. Er rechnet mit zwei Grundmandaten im Wahlkreis Hausruckviertel, mit einem Grundmandat im Traunviertel, mit einem weiteren im Wahlkreis Mühlviertel, mit mindestens einem Grundmandat im Innviertel und bei „übermäßigem Erfolg“ mit zwei Grundmandaten im Wahlkreis Linz und Umgebung. Hier ist Susanne Fürst hinter dem Rechtsanwalt Michael Schilchegger ebenfalls nur Listenzweite. Die Kandidatenliste ist am Montag vom Landesparteivorstand abgesegnet worden.
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