Für immer jung: Axolotl als "Stargast" im Agrarium

Axolotl, Agrarium
Schwanzlurch kann Organe und Gehirn regenerieren. In Steinerkirchen ist er noch bis 20. Mai zu bewundern.

Wenn ihm ein Bein oder der Schwanz abreißt, macht das dem Axolotl gar nichts aus: Dem freundlich aussehenden Molch wachsen in kürzester Zeit komplett neue Körperteile nach, ohne dass eine einzige Narbe entsteht. Sogar Defekte an Herz, Gehirn und Wirbelsäule kann er reparieren. Das mexikanische Regenerationswunder ist eine der am meisten bedrohten Spezies der Welt und der Star einer Amphibien-Ausstellung im Erlebnispark Agrarium in Steinerkirchen an der Traun (Bezirk Wels-Land) in Oberösterreich.

Der Schwanzlurch kann nicht nur Gliedmaßen, sondern auch Organe, Wirbelsäule und sogar Teile seines Gehirns vollständig regenerieren. Der Wissenschaft ist es aber noch nicht gelungen, ihm sein Jungbrunnen-Geheimnis zu entlocken.

Für immer jung: Axolotl als "Stargast" im Agrarium
Eine Mitarbeiterin greift am Dienstag (08.02.2011) nach einem Axolotl (Ambystoma mexicanum) im MHH-Forschungszentrum in Hannover. Der Querzahn-Molch Axolotl ist ein Regenerationswunder. Abgetrennte Gliedmaße und sogar Organe kann er wiederherstellen. An der Medizinischen Hochschule Hannover wollen Forscher das Geheimnis des Salamanders lüften, um die Wundheilung vor allem bei Patienten mit Brandverletzungen oder Amputationen zu verbessern. Foto: Marina Leunig dpa/lni (zu dpa-Korr:"Forschung an Wunder-Molch soll Verletzten helfen" vom 11.02.2011) +++(c) dpa - Bildfunk+++

An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) versuchen Forscher schon seit fast zehn Jahren dem Ambystoma mexicanum auf die Spur zu kommen. "Wir erhoffen uns einen Nutzen für Millionen von Patienten weltweit, die eine verzögerte oder ausbleibende Wundheilung haben", erklärte Chirurg Björn Menger in einem Interview mit der dpa im Jahr 2011. Es gehe um Diabetiker, alte Menschen, Brandopfer und Kriegsverletzte.

Der Axolotl ist eine endemische Art. Er kommt nur in zwei Seen in einem vulkanischen Becken nahe Mexico City vor. Wegen der Verschmutzung dieser Gewässer und weil er in seiner Heimat als Delikatesse gilt, ist er vom Aussterben bedroht. In Steinerkirchen ist der Mexikaner Teil der Schau "Frösche, Molche und Co.", die darauf aufmerksam machen will, dass bereits alle heimischen Amphibienarten bedroht sind. Sie ist noch bis 20. Mai zu sehen.

Link:

www.agrarium.at

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