Der „Tierwohlbonus neu“ ist vierstufig gegliedert und sieht je nach Möglichkeit des Auslaufs für die Tiere einen erhöhten Milchpreis vor. Die erhöhung bewegt sich von 0,2 bis drei Cent pro Kilogramm Milch. Im Juni betrug der Milchpreis 48 Cent netto. Lediglich 23 der 8.400 Bauern wollen bei diesem Programm nicht mitmachen, ihnen bietet die Berglandmilch den Ausstieg aus dem Liefervertrag an.
AMA-Gütesiegel „Tierhaltung Plus“
Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger hält die neuen Richtlinien für einen „Meilenstein“ in der Tierhaltung. Das AMA-Gütesiegel „Tierhaltung Plus“ sei seit Anfang des Jahres in Kraft und lege Wert auf das Tierwohl, sagt der Biolandwirt. Es ist Schluss mit der dauernden Anbindehaltung, die jahrzehntelang üblich war. Ein Laufstall oder zumindest 120 Tage Auslauf bei Kombinationshaltung sind verpflichtend. Dazu kommt die Vorgabe, den Tieren nur gentechnikfreies Futter und entwaldungsfreies Soja zu füttern. Die Bauern nehmen am Tiergesundheitsdienst teil, zudem gibt es eine jährliche Betriebskontrolle.
Höhere Standards
„Die Bauern können die höheren Standards nur umsetzen, wenn der höhere Aufwand entsprechend abgegolten wird“, begrüßt Waldenberger die höheren Milchpreise. Oberösterreich ist mit 5.581 Milchviehbetrieben und einem Drittel der gesamten heimischen Milchlieferung das größte Bundesland.
Obmann Stefan Lindner Geschäftsführer Josef Braunshofer betonen, dass die Berglandmilch, die 40 Prozent des österreichischen Milchaufkommens verarbeitet, Vorreiter bei der Nachhaltigkeit sei. Es gebe nur europäische Futtermittel, ein Verbot von Glyphosat, Vollmilchfütterung für die Kälber und den Einsatz von Biomasse, Biogas und Grünstrom bei der Verarbeitung.
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