Steinkellner begründet sein Verlangen mit der Fertigstellung der Autobahn D3 von Prag bis zum Grenzübergang Wullowitz 2027. Dadurch werde es viel mehr Transitverkehr geben, der dann über die Linzer Stadtautobahn rollen werde. Derzeit verlaufe der Transitverkehr aus dem Norden Europas über Berlin, Dresden, Bayern, die Innkreis- und Pyhrnautobahn und Graz nach Zagreb und den Hafen Koper. Künftig würden die Lkw von Dresden nach Prag, Budweis, die Mühlviertler Schnellstraße S10, die Linzer Stadtautobahn und die Pyhrnautobahn in den Süden Europas fahren. „Diese Strecke ist um 115 km kürzer und die Maut ist in Tschechien billiger als in Deutschland. Die Verlagerung des Verkehrs von der A7 auf die Ostumfahrung würde den Verkehr in Linz um rund 15.000 Fahrzeuge reduzieren.“
ÖVP gespalten
Steinkellners Forderung wird von der Landes-ÖVP mitgetragen, die Trasse wurde vom damaligen Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl ausgewählt und von Steinkellner und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner verordnet. Auch die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung treten für den Bau ein. Widerstand kommt von den anderen Linzer Parteien. Der Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) lehnt die geplante stadtnahe Trasse ab, weil sie durch den Linzer Süden zum Knoten Ebelsberg führt und plädiert für eine weiter östliche Trasse, die das Linzer Stadtgebiet nicht berührt.
Weiter östlich
Hajart: „In der Bevölkerung gibt es kaum Rückhalt für diese Trasse.“ Sie führe durch die Traunauen, Ebelsberg und das Naturerholungsgebietes des Schiltenberger Waldes.
Eine ähnliche Position vertreten die Linzer SPÖ und Vizebürgermeister Dietmar Prammer: Nein zur vorgeschlagenen Variante durch den Linzer Süden, ja zu einer weiter östlichen Variante. Steinkellner hält wenig von einer weiter östlich gelegenen Umfahrung, da dann die Lkw wegen des weiteren Weges erst recht die Linzer Stadtautobahn nützen würden.
Die Grünen lehnen die Ostumfahrung generell ab. Mobilitätssprecherin Dagmar Engl und Stadträtin Eva Schobesberger: „Die FPÖ wirft den fossilen Planungsmotor wieder an. Die Ostumfahrung wird die Verkehrslawine nicht einbremsen, sondern vor allem den Zentralraum weiter belasten, mit noch mehr Verkehr, Lärm und schlechter Luft.“
Kein Projekt ohne Linz
Steinkellner ist sich bewusst, dass die Chancen auf eine Realisierung gering ist, wenn Linz dagegen ist. Raml dagegen geht noch weiter. Er will auch den Linzer Westring wiederbeleben, mit dem die eben freigegebene Donautalbrücke mit der Stadtautobahn in Urfahr durch einen Tunnel verbunden werden soll. Dieser Plan ist seit Jahren auf Eis gelegt. Raml zu seinem Vorstoß: „Jede Stadt der Welt braucht eine Umfahrung.“ Auch Linz.
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