Forsteralm drohte Aus: Acht Gemeinden als Retter

Wintersport-Dorado der Ski-Kids auf der Forsteralm wurde gerettet
Klimawandel machte Skigebiet-Betreiber zu schaffen. Bürgermeister prüfen Investitionen, es geht auch um Anschaffung von Schneekanonen.

Mit einem Kraftakt haben acht Gemeinden im niederösterreichisch-oberösterreichischen Grenzgebiet das Skigebiet Forsteralm in der Gemeinde Gaflenz im Bezirk Steyr-Land gerettet.

Dem seit drei Jahrzehnten von der Unternehmerfamilie Forster aus Waidhofen/Ybbs betriebenen Familien-Skigebiet mit acht Liften drohte die Auflösung. Die Familie wollte den Betrieb nicht mehr fortführen. In einer länderübergreifenden Aktion haben Kommunen aus dem Enns- und dem Ybbstal die Anlagen aufgekauft und stellen sie den neuen Betreibern und den Sportvereinen günstig zur Verfügung. "Dieses Skigebiet ist für die Ausbildung unserer Kinder in der Region unersetzlich", nannten Bürgermeister Werner Krammer aus dem nahen Waidhofen/Ybbs und sein Gaflenzer Kollege Günther Kellnreitner den Grund für ihre Beteiligung. Dazu kommt: Für zahlreiche Sportvereine in den Bezirken Perg, Steyr und Linz-Land, sowie im Bezirk Amstetten ist die Forsteralm die sportliche Heimstätte.

Ablöse

Die acht Kommunen hätten für die Ablöse der Anlagen 180.000 Euro aufgebracht, berichtete der Nationalrat Andreas Hanger bei der gestrigen Präsentation der Pläne der neu gegründeten Betriebsgesellschaft. Er und sein oö. Parlamentskollege Johann Singer koordinierten die Übernahme.

Das Risiko für die Gemeinde halte sich in Grenzen, versicherten die Politiker, weil der eigentliche Wert der erstandenen Anlagen an die 600.000 Euro beträgt. Mit den neuen Betreibern, dem Skischulchef Manfred Großberger, einem Sporthändler und dem eingebundenen Sportverein Union Waidhofen wurde der Betrieb für die nächsten zwei Saisonen fixiert. Wie es danach weitergehen soll, werde man nach einer wissenschaftlichen Analyse der Universität Innsbruck entscheiden, kündigte Hanger an.

Die Talstation der Forsteralm liegt mit 740 Meter in einer kritischen Höhe. Der Klimawandel habe sich in den vergangenen Jahren mehrmals sehr negativ auf die Schneelage und den Betrieb der Lifte ausgewirkt. In der vergangenen Saison konnte man die Lifte lediglich an 34 Tagen öffnen. Deshalb wurden auch nur 12.879 Karten verkauft. In der Saison 2012/’13 zählte man fast 53.000 Gäste an 91 Betriebstagen. Bis Jänner 2017 Jahres soll nach der Analyse der Fakten feststehen, ob in eine moderne Beschneiungsanlage investiert wird oder nicht, erklärte Hanger. Bei einem Entschluss zur Investition werden für die Forsteralm auch Möglichkeiten für den Sommertourismus erarbeitet.

Hinter dem Plan steht auch das Land OÖ. Landeshauptmann Josef Pühringer sagte eine 50-prozentige Förderung bei einer maximalen Investition von 1,5 Mio. Euro zu.

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