Falscher Polizist wegen Vergewaltigung und Nötigung angeklagt

30-järhiger Kampfsportler soll Frauen missbraucht haben
Mann soll 18-Jährige mit angeblicher Drogenkontrolle ins Auto gelockt und missbraucht haben. Kampfsport habe ihn "geil" gemacht, erklärte er.

Der Fall sorgte in Linz für Aufsehen und Aufregung. Als Zivilpolizist getarnt soll ein 30-Jähriger im vergangenen Jänner eine 18-Jährige, die am Weg zur Lehrstelle war, abgefangen haben. Er täuschte eine Drogenkontrolle vor und forderte das Mädchen auf, in einen weißen Mini zu steigen, mit dem er ohne Erlaubnis des Besitzers unterwegs war. Im abgelegenen Teil des Bahnhofs Linz soll der Linzer, der Mitglied des Nationalteams in der Kampfsportart "Mixed Material Arts" (MMA) gewesen sein soll, über sein Opfer hergefallen sein. Am Landesgericht Linz wird dem Verdächtigen heute, Dienstag, der Prozess gemacht. Im Sommer des Vorjahr war er dort vom Vorwurf der Vergewaltigung noch freigesprochen worden.

Staatsanwalt Philip Christl machte gleich zu Beginn des Schöffensenats klar, dass mit dem Angeklagten kein leichtes Kaliber auf der Anklagebank sitzt. Betrug, Diebstahl und eine Vergewaltigung, aber zuletzt auch Drogendelikte hatten den Angeklagten schon drei Mal hinter Gitter gebracht. Wobei eine Verurteilung 2008 wegen Vergewaltigung mit drei Jahren Haft letztendlich mit einer achtjährigen Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher geendet hatte.

Zum Zeitpunkt der letzten Taten sei der Angeklagte zurechnungsfähig gewesen, weil von ihm aber eine Bedrohung ausgehe, beantrage er eine neuerliche Einweisung in eine Anstalt, erklärte der Ankläger. Er berief sich dabei auf ein Gutachten der Gerichtspsychologin Adelheit Kastner

Zwei Verbrechen

Neben mehrer sexueller Übergriffe auf junge Mädchen werden dem Angeklagten aktuell vor allem zwei schwere Sexualdelikte zu Beginn des heurigen Jahres zu Last gelegt. Mit Hilfe eines gefälschten Polizeiausweises soll der Linzer  am 10. Jänner in der Früh am Bahnhof sein Opfer eingeschüchtert haben. Sie müsse zur Drogenkontrolle mitkommen. Im Pkw soll er die geschockte junge Frau dann missbraucht und später aus dem Auto gestoßen haben. Die junge Frau verständigte sofort ihre Eltern und die richtige Polizei. Weil sie den Täter gut beschreiben konnte, kamen die Ermittler schnell auf den Verdächtigen.  Bei den Ermittlungen stelle sich zudem heraus, dass der 30Jährige an selben Tag auch noch eine 14Jährige unter dem gleichen Vorwand angesprochen hat. Dieses Mädchen war aber misstrauisch, stieg nicht ins Auto und zeigte den Vorfall stattdessen bei der echten Polizei an. Zudem stellte sich heraus, dass der Mann in der Silvesternacht mit einer 18Jährigen zuerst Drogen konsumiert haben soll und dann beim Sex als angeblicher Polizist gegen den Willen der jungen Frau eine schwere sexuelle Nötigung begangen habe soll.

Nach einer durchzechten Nacht, in der auch Drogen konsumiert wurden,  habe er in der Früh des 10. Jännerseinen Trieben nachgehen wollen, begründete der Beschuldigte, die Fahrt zum Bahnhof. "Mein Grundgedanke war generell Sex zu haben", schilderte er Richterin Margit Kreutzer. Durch das Kampfsporttraining "hat meine Geilheit zugenommen", meinte er. Sein Verteidiger verwies im Eröffnungsplädoyer auf ein Privatgutachten, wonach es keine Gründe für eine Anstaltseinweisung gäbe. Außerdem habe die Gerichtsgutachterin im Vorjahr ebenfalls keinen Grund für eine Einweisung gefunden. Der am Dienstag begonnene Prozess soll am Freitag fortgesetzt und zum Abschluss gebracht werden.   

 

Kommentare