Bleiben nur noch Zwei: Auch Linz und Wels sagen für ESC 2026 ab

JJ mit Trophäe des ESC 2025
Am Dienstag nahmen sich auch Linz und Wels aus dem Spiel um den ESC 2026: Kosten sind zu hoch, Technikanforderungen ebenfalls.

Zusammenfassung

  • Linz und Wels ziehen sich aus dem Bewerbungsprozess für den ESC 2026 zurück, was Wien und Innsbruck im Rennen belässt.
  • Technische Anforderungen an die Halleninfrastruktur, die in Oberösterreich nicht erfüllt werden können, sind der Grund für den Rückzug.
  • Wie in Graz verursachen die erheblich gestiegenen Kosten für die Ausrichtung des ESC auch in Linz und Wels Kritik.

Nach Graz haben nun auch Linz und Wels abgewunken - die beiden oberösterreichischen Städte wollen keine Bewerbung für den Eurovision Song Contest 2026 abschicken. Nun bleiben nur noch Wien und Innsbruck im Rennen.

Das gaben die Bürgermeister Dienstagnachmittag bekannt. Begründet wird die Entscheidung in Oberösterreich mit der "technischen Bewertung der Halleninfrastruktur": Einige spezifische Anforderungen – insbesondere in Bezug auf Deckenhöhen, Hängepunkte und bühnentechnische Voraussetzungen – könnten "nicht in vollem Umfang erfüllt werden".

Diese Bedingungen seien in Österreich derzeit nur "an einem einzigen Standort vollständig gegeben", hieß es in einer Pressemitteilung.

Wie in Graz: Kritik an Kosten

Hinsichtlich Organisation, Projektmanagement, Zeitplanung, rechtlicher Rahmenbedingungen, Kapazitäten, Logistik und  Eventerfahrung hätte es keine Probleme gegeben, hieß es weiter.

In Graz scheiterte die Bewerbung vor allem an den hohen Kosten von fast 30 Millionen Euro, die die Stadt allein zu stemmen gehabt hätte.

Auch aus Linz und Wels kommt entsprechende Kritik: Die Anforderungen und somit auch die Kosten seien "erheblich – in teilweise unsachgemäßen hohen finanziellen Dimensionen im Vergleich zu 2015 – gestiegen". Damals fand der ESC in Wien statt, nachdem Conchita Wurst 2014 den Musikwettbewerb gewonnen hatte.

Entsprechend enttäuscht waren am Dienstag die Reaktionen aus Oberösterreich. "Wir sind mit großer Überzeugung in dieses Projekt gestartet, weil wir an die Kraft der Zusammenarbeit und an das kulturelle Potenzial unserer Region glauben", kommentierte der Linzer Stadtchef Dietmar Prammer (SPÖ).  "Es ist zwar schade, dass es nicht zustande kommen kann, aber es ist eine fundierte Entscheidung auf Basis klarer Fakten."

"Einmal außerhalb Wiens...."

Ähnlich reagierte der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ): "Persönlich hätte es mich auch gefreut, wenn eine Großveranstaltung einmal außerhalb von Wien stattfinden würde. Die komplexen technischen Anforderungen an die Hallenstrukturen waren aber zu guter Letzt nicht erfüllbar." Auch die zu erwartenden Kosten lagen "wesentlich über dem geschätzten Kostenrahmen".

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) bedauert ebenfalls, dass sich Linz und Wels nicht bewerben: "Oberösterreich wäre ein toller Austragungsort des ESC gewesen. Wels und Linz hätten gemeinsam ein großartiges Fest organisiert. Schade, dass es nun aufgrund von technischen Voraussetzungen nicht dazu kommen kann."

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