Edtstadler wirbt um Vorzugsstimmen: „Bin halbe Oberösterreicherin“

Klubobmann August Wöginger mit Karoline Edtstadler beim Ball der Oberösterreicher im Wiener Rathaus
Staatssekretärin Karoline Edtstadler kandidiert für das EU-Parlament und ist als Kommissarin im Gespräch.

Warum soll ein/e Oberösterreicher/in Ihnen bei der Wahl zum Europäischen Parlament die Vorzugsstimme geben, Frau Staatssekretär? Edtstadler: „Ich bin glühende Europäerin. Ich habe Europa-Erfahrungen. Ich habe fast zwei Jahre beim Europarat am Gerichtshof für Menschenrechte gearbeitet und Österreich während der Ratspräsidentschaft vertreten. Ich weiß, wie es dort abläuft. Ich möchte wieder diese Euphorie wie beim Beitritt 1995 auslösen, um so etwas wie eine europäische Identität zu entwickeln. Ich werde aber immer Salzburgerin bleiben.“ Edtstadler hat einen 17-jährigen Sohn, der eine Lehre als Zimmermann macht.

Starke Wurzeln in OÖ

Einwurf des Oberösterreichers: Die Hälfte der Einwohner aus Salzburg-Stadt sind gebürtige Oberösterreicher. Edtstadler: „Die Hälfte meiner Verwandtschaft ist aus Oberösterreich. Meine Großmutter mütterlicherseits ist aus Gampern. Mein Großvater ist Linzer, mein Vater ebenfalls. Zum Studieren ging er nach Salzburg, weil es damals in Linz noch keine juridische Fakultät gab. Er blieb dann in Salzburg hängen. Ich bin deshalb mit Oberösterreich besonders verbunden.“

Gemütlich

Sie habe ihre Ausbildung als Richterin teilweise bei der Oberstaatsanwaltschaft am Linzer Oberlandesgericht absolviert. „Ich glaube, ich kenne die Mentalität ganz gut.“ Wie ist sie? „Gemütlich. Ich habe mit den Oberösterreichern immer gut können. Das taugt mir.“

Ein Europa mit einer Stimme

Viele Menschen tun sich schwer, die Europa-Positionen der einzelnen Parteien, geschweige denn der einzelnen Kandidaten einzuordnen. Wie sieht Edtstadlers Zuordnung aus? „Wir brauchen ein starkes Europa, das mit einer Stimme spricht. Es kann nur von starken Mitgliedsstaaten geprägt sein. Wir unterscheiden uns hier klar von den Neos, die mit den Vereinigten Staaten von Europa einen Einheitsbrei wollen. Die FPÖ sitzt mit Vilimsky & Co in einem Boot mit Le Pen und der AfD, die die EU zerstören wollen. Die Grünen kämpfen gegen das Versinken in der politischen Bedeutungslosigkeit. Sie haben mit dem Klimawandel nur ein Thema, das auch wir vertreten.“ Die SPÖ trete für eine Sozial-Union ein. „Wer soll das bezahlen?“ Die Sozial-Kompetenz soll bei den Nationalstaaten verbleiben.

Kommissarin?

Zur Frage, ob sie EU-Kommissarin werden wird, meint sie, das sei eine Spekulation der Medien. Es habe bisher keine Gespräche gegeben, jetzt werde erst einmal gewählt.

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