Die flächendeckende Landwirtschaft in Vielfalt erhalten

Das Führungstrio: Präsidentin Langer-Wenininger, Vizepräsident Grabmayr und Landesbäuerin Haider
Der Bauernbund präsentiert zwei Bio-Bäuerinnen. Die Teilorganisation der ÖVP bekennt sich zur Tierhaltung und zum Tierwohl.

So wie die Sozialdemokraten die Arbeiterkammer und der ÖVP-Wirtschaftsbund die Wirtschaftskammer seit Jahrzehnten dominieren, so regiert der ÖVP-Bauernbund die Landwirtschaftskammer. Er stellt 24 der 35 Kammerräte. und er möchte die Zweidrittelmehrheit ausbauen.

Neue Präsidentin

Seit dem Sommer 2019 hat die Kammer mit Michaela Langer-Weninger eine neue Präsidentin, die als Spitzenkandidatin in die Wahl geht. Die 42-jährige Bäuerin aus der Gemeinde Innerschwand am Mondsee führt mit ihrer Familie einen Bioheumilch-Betrieb mit 15 Kühen. Landesbäuerin Johanna Haider, die in Engerwitzdorf ebenfalls einen Bio-Betrieb hat und Brot bäckt, gehört zum Spitzentrio. Für Kontinuität sorgt Karl Grabmayr aus Prambachkirchen, der bisher schon Vizepräsident war.

Viele verschiedene Wirtschaftsformen

„Es geht darum die flächendeckende Landwirtschaft in ihrer Vielfalt zu erhalten“, so die Präsidentin zum KURIER. „Wir haben intensiv wirtschaftende Betriebe, aber auch extensive Betriebe, die wir erhalten müssen. Das geht nur mit der Unterstützung von öffentlichen Geldern. Wir haben aber auch das Problem, dass die intensiv en Betriebe, die sich am Markt orientieren, teilweise an den öffentlichen Programmen wegen des Umweltschutzes nicht mehr teilnehmen wollen, weil sie sagen, es rentiert sich nicht. Das wollen wir aber nicht, weil wir sagen, wir haben die Umweltprogramme flächendeckend.“ Die Schwierigkeit sei, hier richtig auszutarieren.

Schutz des Eigentums

Ein wichtiger Punkt ist auch der Schutz des Eigentums. Gerade in Corona-Zeiten wollen die Menschen raus. Wiesen und Wälder werden für die Freizeitaktivitäten genutzt. „Es wird mit den Rädern quer über die Wiesen der Bauern gefahren, diese Routen werden dann über Apps hochgeladen und als Radwege ausgewiesen. Überall bleibt der Müll liegen, Autos parken die Zufahrten zu. Die Leute installieren in den Wäldern Seile an den Bäumen und machen sich Klettergärten“ schildert Langer-Weninger negative Vorkommnisse.

Gespräch mit den Konsumenten und der Gesellschaft

Ganz wesentlich sei weiters die Kommunikation mit den Konsumenten und der Gesellschaft. „Damit wir unsere Leistungen darstellen können und wieder mehr Verständnis für die Bauern schaffen. Das wünschen sich die Bäuerinnen und Bauern wirklich.“ Langer-Weninger tritt für eine generelle Herkunftskennzeichnung der Lebensmittel ein, auch in der Gastronomie.

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