Die E-Scooter sind da, es wird lustiger

Wolfgang Atzenhofer
Elektro-Tretroller werden das Stadtbild in Linz beleben, die anderen Verkehrsteilnehmer aber noch mehr stressen.

Weil es im tristen Verkehrstrubel der Landeshauptstadt Linz lustiger zugehen soll, wurde der Betriebsstart für die E-Scooter am Faschingswochenende angesetzt. Die Tretroller mit Elektropower, die man bequem über eine Handy-App anmietet, gehören zum Zeitgeist und sind in anderen Städten gleich ein Renner geworden. Vorerst werden in Linz 200 der Mini-Flitzer an markanten Plätzen im Stadtgefüge eingenistet. Der Blick nach Wien zeigt, dass sich die Zweiräder gleich Moskito-Schwärmen in der Stadt ausbreiten. Nach dem Start im vergangenen Herbst haben in Wien fünf Firmen knapp 4000 Geräte stationiert. Debatten gab es dort, weil Scooter nach dem Gebrauch einfach liegengelassen werden.

In Linz werden die schnuckeligen Fahrbehelfe auch für Stress sorgen. In einer Stadt, wo fast fahrlässig gefährlich angelegte Radwege mit Autostraßen kreuzen, in der Fußgeher wegen extrem kurzer Grünphasen bei Ampeln Sprinterqualitäten brauchen, werfen sich seit Freitag auch noch legere Scooter-Piloten ins Getümmel. Im April wird in Linz dann noch der Pilotversuch für Rechtsabbieger bei roten Ampeln getestet. Weil es zum Glück in letzter Zeit keinen entsprechenden Unfall gab, hat die Debatte über Abbiegeassistenten für Lkw Österreichs inoffizielle Stau-Hauptstadt noch nicht richtig erreicht. Bleibt nur zu hoffen, dass das auch so bleibt.

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