Die Douglasie als Hoffnungsträger im Klimawandel

Bischofsvikar Hans Hintermaier und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger
Im Wald des Linzer Domkapitels in St. Thomas am Blasenstein wird die Douglasie angepflanzt

Schneedruck im Winter und extreme Hitze im Sommer: In beiden Fällen wird der heimische Wald nachhaltig geschädigt. Eine Pressefahrt mit Landesrat Max Hiegelsberger zeigt einen interessanten Weg auf, durch den Einsatz der Douglasie eine standortgerechte Waldgesellschaft zu fördern. Wir sind unterwegs im Wald des Domkapitels der Diözese Linz in St. Thomas am Blasenstein (Bez. Perg).

Domherren sind Waldbesitzer

Bischofsvikar Hans Hintermaier ist der für die Waldbesitzungen zuständige Domkapitular: „Seit mehr als 100 Jahren wird in unseren Wäldern neben Fichte, Tanne, Eiche und Buche die Douglasie angepflanzt. Diese Mischung aus leistungsstarken Baumarten ermöglicht eine zukunftsfähige Waldbewirtschaftung.“

Eiszeit

Landesforstdirektorin Elfriede Moser unterstreicht die Vorteile der Douglasie: „Dieser Baum aus der Familie der Kieferngewächse war bereits vor der letzten Eiszeit bei uns heimisch, starb dann aber aus. Sie überlebte in Nordamerika und wurde im 18. Jahrhundert vom schottischen Botaniker Douglas wieder nach Europa eingeführt. Da es in ihrer amerikanischen Heimat de facto keine Niederschläge im Sommer gibt, passt sie sich gut an die Trockenheit an. Gerade deshalb wird die Douglasie als Hoffnungsträger im Klimawandel gesehen. Zudem hat sie bessere Holzeigenschaften als die Fichte. Sie bindet bis zu 40 Prozent mehr CO2 und ist nur gering durch den Borkenkäfer gefährdet.“

Höchster Baum Oberösterreichs

Beeindruckt stehen wir vor einer 120 Jahre alten riesigen Douglasie. Sie gilt als der wahrscheinlich höchste Baum von Oberösterreich. Mit knapp 60 Meter Höhe hat sie einen Stammumfang von 3,7 Metern. Ihr Holzvolumen beträgt 25 Kubikmeter. Gleich daneben ist die natürliche Waldverjüngung zu beobachten. Zahlreiche hellgrüne Douglasienbäumchen haben sich selbstständig hier angesiedelt.

Wald wird bunter

Hiegelsberger weist auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der Forst- und Holzwirtschaft hin. „Diese liegt gemeinsam mit dem Fremdenverkehr auf Platz 1 der Devisenbringer. Das Land bietet den 42.000 Waldbesitzern Oberösterreichs Beratung und finanzielle Unterstützung an. Bis zu 80 Prozent des Pflanzmaterials werden ersetzt.“ Der Wald der Zukunft wird sicherlich bunter und aus mehr Baumarten als heute aufgebaut sein. Die Douglasie wird neben der Tanne, der Buche und den Eichenarten eine besondere Rolle spielen.

 

Die Douglasie als Hoffnungsträger im Klimawandel

Der Stamm einer Douglasie

Der stellvertretende Leiter der Forstdirektion Christoph Jasser betont die Vorzüge des Holzbaus: „Für ein Holzhaus werden etwa 40 Kubikmeter Holz benötigt. Dadurch sind in diesem Haus rund 40 Tonnen gespeichert. Zusätzlich wird durch die Vermeidung der energieintensiven Herstellung von Ziegel bzw. Beton weiteres eingespart. Die Emissionen für die Baumaterialien für ein Haus belaufen sich auf 50 Tonnen . In Summe werden durch die Errichtung eines Gebäudes in Holzbauweise also 90 Tonnen eingespart. Das entspricht dem Ausstoß eines Autos auf einer Strecke von 700.000 km. Alle elf Sekunden wächst in Österreichs Wäldern ein Holzhaus heran.“

Autor: Josef Leitner

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