"Der geheime Kalif" vor den freiheitlichen Hacklern

Dönmez bekennt: „Ich werde kein Blauer.“
Ex-Grünen-Bundesrat Efgani Dönmez diskutierte auf Einladung der freiheitlichen Arbeitnehmer.

Linz. Der von manchen Medien prognostiziere Skandal fand nicht statt. Der ehemalige Grüne Bundesrat Efgani Dönmez präsentierte sich Freitagabend im Linzer Gasthaus Schiefer Apfelbaum vor den Freiheitlichen Arbeitnehmern als fundierter Kenner des Arbeitsmarkts, diese wiederum erwiesen sich als qualifizierte Diskutanten und nicht als Neofaschisten, als die sie von manchen Gegnern hingestellt werden.

"Wir danken dir, dass du der künstlichen Hysterie so professionell entgegengetreten bist", sagte der blaue Arbeiterkammerrat Gerhard Knoll bei seiner Begrüßung vor den rund 100 Versammelten. "Deine Statements sorgten für Aufregung, weil sie ehrlich waren. Du bist ein absolut positives Beispiel gelungener Integration." Dönmez wiederum schlug gleich zu Beginn seine Pflöcke ein. "Ich werde kein Blauer, ich mache aus euch keine Grünen." Er habe zwar die Konfrontation nicht gescheut, aber "nur durch Reden kommen die Leute zusammen". Es sei kein Honorar vereinbart, aber sollte er Geld bekommen, werde er das an die Obdachlosenhilfe weiterleiten. Kräftiger Applaus.

Dönmez erwies sich als würdiger Vertreter grüner Politikvorstellungen, was ihm zweifellos Lob vom Grünen Parteivorstand eingebracht hätte. Tatsächlich haben sie ihn vor einigen Monaten geschasst. Er kritisierte die von den Blauen im Landtag vorgeschlagene Kürzung der Mindestsicherung, weil sie die Flüchtlinge in die Armut treibe. "Wenn wir eine Retro-Politik bei der Integration fahren, kostet uns das langfristig wesentlich mehr."

Als ein Schärdinger Diskutant meinte, der Begriff Migrant sei falsch, sondern diese seien islamische Invasoren, wurde er ausgebuht. Er warf Dönmez vor, für die Islamisierung Europas einzutreten. Dessen ironische Antwort: "Ich bin ein geheimer Kalif."

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