Oö. Bürgermeisterplattform kritisiert Info-Politik

Oö. Bürgermeisterplattform kritisiert Info-Politik
Vorwürfe gegenüber Krisenstab des Landes. "Sollen diese Daten zurückgehalten werden, um keine Panik zu verursachen?"

Heftige Kritik am Krisenstab des Landes Oberösterreich hat am Sonntag die Bürgermeisterplattform geübt. Günter Engertsberger (SPÖ) aus Neuhofen an der Krems (Bezirk Linz-Land) warf gemeinsam mit vier weiteren Gemeindechefs dem Land vor, Daten zurückzuhalten und die Weitergabe von Infos pro Bezirk sehr unterschiedlich handzuhaben, hieß es in einer Presseaussendung.

"Sollen diese Daten zurückgehalten werden, um keine Panik zu verursachen?", lautete ein Vorwurf an den Krisenstab. Die Zahl der Erkrankten in den Gemeinden würde im Bezirk Linz-Land eine Woche lang den Bürgermeistern nicht mehr übermittelt. "Erst als wir Druck gemacht haben, sind seit Donnerstag wieder Daten für unsere Gemeinden gekommen", so Engertsberger Sonntagabend im Gespräch mit der APA. Gerade in seiner Gemeinde war ein Altenheim bisher von allen anderen oberösterreichischen Senioreneinrichtungen mit 16 infizierten Insassen und fünf positiv getesteten Mitarbeitern am stärksten betroffen.

Andere Bürgermeister hätten wiederum gar nicht gewusst, dass die Zahlen der Erkrankten auch für ihre jeweilige Gemeinde zur Verfügung stünden. Auf Nachfrage bei den zuständigen Stellen hätte es geheißen, dass der Datenstopp durch Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) verfügt wurde.

Weiters forderte die Plattform mit weiteren Bürgermeistern aus Feldkirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung), Julbach (Bezirk Rohrbach), Ansfelden (Bezirk Linz-Land) und Pinsdorf (Bezirk Gmunden) einen umfassenden Informationsfluss, also auch die Zahl der Infizierten in allen anderen umliegenden Gemeinden der Region und nicht nur jene im eigenen Ort.

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