Chipmangel bremst Fotovoltaik
Als Klaus Fronius vor 30 Jahren damit begann, auf Strom aus der Sonnenenergie zu setzen, um den Verbrauch bei den Schweißgeräten zu senken, wurde er von manchen belächelt. Heuer produziert Fronius 510.000 Wechselrichter für Fotovoltaikanlagen. Weltweit sind bereits 3,4 Millionen Fronius-Wechselrichter in Betrieb, die jährlich 35,1 Terawattstunden an sauberer Sonnenergie erzeugen. Das entspricht der Energie aus 33 Donaukraftwerken.
Massiver Ausbau
Wegen der hohen Nachfrage nach Fotovoltaikanlagen wird die Nutzfläche am Standort Sattledt von derzeit 41.000 Quadratmeter auf rund 70.000 Quadratmeter ausgebaut. Die Fertigstellung ist für Ende Juli geplant. Fronius investiert heuer 187 Millionen Euro, davon 160 Millionen in Österreich. Fronius nimmt heuer 900 zusätzliche Mitarbeiter auf, im nächsten Jahr sind es allein in Österreich zusätzliche 1000 Arbeitnehmer.
Asiaten im Vorteil
„Wir haben aber derzeit ein Problem am Markt“, sagt Geschäftsführerin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß. „Wir bekommen die Halbleiter nicht in der Anzahl, die wir brauchen.“ Die Chip-Produktion finde derzeit hauptsächlich in Asien statt, deshalb hätten asiatische Firmen auch Vorteile. Die Position Europas sei hier auch schwächer als die amerikanische. „Das ist total ärgerlich. Alle Wechselrichterhersteller haben Marktanteile verloren, mit Ausnahme der Hersteller aus China. Der einzige Grund ist die Verfügbarkeit der Chips.“
Verdoppelung wäre möglich
Martin Hackl, Marketing- und Vertriebsleiter bei Fronius: „Wir können den Bedarf derzeit nicht decken, wir haben Wartezeiten.“ Der Rückstand bei den Halbleitern betrage ein halbes Jahr. Dabei gebe es das Potenzial, überdurchschnittlich zu wachsen, weil die Nachfrage so stark sei. Eine Verdoppelung wäre durchaus möglich.
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