Bundespräsident eröffnet das Schauspielhaus

Van der Bellen
Das renovierte Landestheater beschert Linz eine weitere moderne Kulturstätte.

"Alles läuft perfekt. Wir werden ein fix und fertiges Schauspielhaus präsentieren."

Im Management und im Ensemble des Linzer Landestheaters fiebert man dem großen Ereignis entgegen. Kommenden Samstag wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen das umgebaute und renovierte Schauspielhaus an der Promenade am Nachmittag eröffnen. Am Abend steigt mit William Shakespeares "Der Sturm" die Eröffnungspremiere.

Erste Einblicke zeigten, dass sich die Kulturszene der Landeshauptstadt über ein neues und facettenreiches Schmuckkästchen, aber ebenso über ein historisches Kleinod im Herzen der Stadt freuen darf.

Einen Tag nach den Eröffnungsfeiern am Samstagnachmittag wird das Haus am Sonntag von 11 bis 16 Uhr der Bevölkerung vorgestellt. Mitglieder des Opern- und Schauspielstudios werden Kostproben aktueller Produktionen geben. Während im angrenzenden Redoutensaal zu günstigen Preisen die Verköstigung der Besucher abgewickelt wird, kann das vom Architekten Clemens Holzmeister 1958 zuletzt umgestaltete Theaterhaus in all seinen Winkeln erkundet werden. Das Design der 1950er-Jahre, aber auch Einrichtungselemente Holzmeisters wurden wieder ins Rampenlicht gerückt und mit modernen Kunstelementen ergänzt.

Bequemlichkeit

Indem die Sitzenreihen von 600 auf 500 Plätze gelichtet wurden, steht in dem gefälligen Theater künftig die Bequemlichkeit für die Besucher im Vordergrund. Besser zu sitzen, zu hören und zu sehen waren vordringliche Vorgaben für die Architekten. Weil sich bei der Renovierung vor allem im Dachbereich massive Schäden am Dachstuhl und in den Decken zeigten, verzögerte sich die Fertigstellung des Bauprojekts und verteuerte sich auf 9,5 Millionen Euro.

Vollwertig

Nutzbar ist das Schauspielhaus weiterhin auch als Musiktheater. Der Orchestergraben im vordersten Zuschauerraum kann jederzeit freigelegt und genützt werden.

Kennern des Hauses wird sofort das neue Treppenhaus zwischen dem Theater und dem Redoutensaal ins Auge stechen. Die historische Treppe musste aus feuerpolizeilichen Gründen ersetzt werden. Die neue Stiege aus Stahl und Terrazzo erweckt den Eindruck als würde sie frei dastehen. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Barrierefreiheit gewidmet. Alle Stockwerke sind per Rollstuhl erreichbar. Dazu wurden zusätzliche barrierefreie Zugänge zum Haus geschaffen.

Das Eröffnungsstück "Der Sturm" ist Shakespeares letztes Werk und eines seiner intensivsten. Inszeniert wird das 1611 uraufgeführte sprachliche Feuerwerk, das sich auf einer Insel abspielt, vom neuen Linzer Schauspielchef Stephan Suschke.

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