Bund streicht Deutschkurse, Land hält daran aber fest

Integrationslandesrat Rudi Anschober (r.), Stefan Schulz oö. Integrationsbüro
Deutschförderung für Asylwerber bleibt in Oberösterrich wichtige Integrationsarbeit.

Trotz des Auslaufens der Mitfinanzierung von Deutschkursen für Asylwerber durch die Bundesregierung wird das Land Oberösterreich weiter an dieser Sprachförderung festhalten. Der Grüne Integrationslandesrat Rudi Anschober kündigte an, im Herbst in einem dritten Sprachförderpaket rund 1500 Flüchtlinge erreichen zu wollen. Während die FPÖ sofort Skepsis signalisierte, kündigte die ÖVP von Landeshauptmann Thomas Stelzer an, am oberösterreichischen Weg festhalten zu wollen.

Über 19.000 Asylwerber und damit ein Großteil der nach OÖ gekommenen Flüchtlinge hätten im Rahmen einer zweijährigen Ausbildungsoffensive an Deutschkursen und an Orientierungsschulungen teilgenommen, zog Anschober Bilanz. Sprachkurse wären bislang vom Bund kofinanziert worden, was aber nun nur mehr für Syrer getan werde, berichtete er weiter. Deshalb werde er von September bis Dezember ein drittes Sprachförderpaket auf Kosten des Landes starten. Anschober schätzt, dass 120 bis 140 Kurse, die man dezentral mit den bewährten Bildungseinrichtungen anbieten wolle, notwendig sein werden. Finanzieren will Anschober die Kurse, die er als enorm wichtig erachtet, aus dem Budget seines Ressorts. Basis dafür ist für ihn das neue oö. Integrationsleitbild, das heute, Donnerstag im Landtag beschlossen werden soll. Darin sei die Bedeutung der gemeinsamen Sprache als Grundlage des Zusammenlebens manifestiert.

Für die ÖVP bleibe die Deutschförderung von Asylwerbern Schwerpunkt in der Integrationsarbeit, so Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer. Sein FPÖ-Gegenüber Herwig Mahr forderte, dass Deutschkurse nur jene bekommen, die sicher im Land bleiben dürfen. Anschober ermahnte er zu Budgetdisziplin.

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