Bürgerinitiative erzwingt Volksbefragung zu Stadion

Teil der 17-köpfigen Führungscrew der Bürgerinitiative zur Rettung des Pichlingersees präsentiert Abschluss der Unterschriftenaktion
8.890 unterschrieben gegen Lask-Projekt und wollen Befragung.

Der Linzer Bevölkerung steht im Herbst nicht nur die Nationalratswahl, sondern auch eine Volksbefragung ins Haus. Die Bürgerinitiative „Rettet den Pichlingersee“ will mit der Abstimmung verhindern, dass der Bundesligaverein Lask im Naherholungsgebiet Pichlingersee ein neues Stadion bauen darf. In drei Monaten wurden deshalb 8.890 Unterschriften von wahlberechtigten Linzern gesammelt, um damit die Abhaltung der Volksbefragung bei der Linzer Stadtverwaltung zu erzwingen.

Insgesamt habe man weit mehr als 11.000 Unterstützungserklärungen erhalten, weil sich auch Bewohner anderer Gemeinden solidarisch erklärten, sagt Lorenz Potocnik. Der Linzer Neos-Gemeinderat ist einer der Sprecher der Initiative. Beim Linzer Magistrat wurden 8.890 Unterschriften eingereicht, die eine Linzer Adresse ausgewiesen haben. 1.000 weitere sollen Anfang Juli noch folgen.

Am Magistrat muss nun geprüft werden, ob es sich um Linzer Wahlberechtigte handelt. Mindestens 6.100 gültige Unterschriften sind notwendig, damit die Volksbefragung durchgeführt werden muss. Bei der Befragung erhoffen die Stadiongegner soviel Zuspruch, dass die Stadt Linz die vom Lask beantragte Grundstücksumwidmung nicht vornimmt.

Der Widerstand gegen den Lask-Plan, die Arena auf einem 200.000 Quadratmeter großen Areal in der Grün- und Naherholungszone zu errichten, sei groß, versichern Repräsentanten der Initiative. Das Gebiet um den Pichlingersee habe für die Durchlüftung der Stadt enorme Bedeutung, es zu verbauen sei völlig absurd, sagt die ebenso in der Initiative aktive Grüne Umweltstadträtin Eva Schobesberger.

Termin

Bürgerinitiative erzwingt Volksbefragung zu Stadion

Die Lask GmbH, die ihr neues Stadion beim Pichlingersee plant, will die aktuellen Entwicklungen nicht kommentieren

Als Termin für die Befragung würden sich die Stadion-Gegner eine Abhaltung mit der Nationalratswahl am 29. September wünschen. Doch das sei eher unwahrscheinlich, weil es die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht gibt, sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Zudem sei die Kontrolle der 8.890 Unterschriften bis zu nächstwöchigen Gemeinderatssitzung, in der der Termin fixiert werden müsste, aus Kapazitätsgründen am Magistrat nicht möglich.

Abblasen würden die Stadion-Gegner die Befragung, wenn sich der Lask für einen anderen Standort entschließen könnte. Seitens der Lask GmbH gibt man sich zugeknöpft. Man nehme die Unterschriften zur Kenntnis, wolle aber das laufende Verfahren nicht kommentieren, so ein Sprecher.

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