Brandanschlag auf Linzer Bank
Wortlos und binnen weniger Minuten wurde am Freitagmittag ein Brandanschlag auf eine Linzer Volksbankfiliale in der Wiener Straße verübt. Es war gegen 11.45 Uhr, als zwei junge Männer den Schalterraum betraten. Der eine verschüttete eine brennbare Flüssigkeit aus einer Plastikflasche, der andere zückte ein Feuerzeug.
Als die Flammen explosionsartig aufloderten, ergriffen sie die Flucht. Ein Kunde, der 42-jährige Michael E., wollte gerade Geld beim Automaten beheben und war unversehens mitten im Geschehen. Als er vor Schreck davonlaufen wollte, stürzte er in die Flammen, wobei seine Hose und seine Schuhe Feuer fingen. Er blieb aber unverletzt, weil zwei Bankangestellte sofort reagierten. Sie zogen den Kunden aus der Gefahrenzone und löschten den Brand mit einem Feuerlöscher. Ihre Kollegin, die 28-jährige Claudia W., stand hinter dem Bankschalter und wurde von einem Spritzer der Brennflüssigkeit am Auge verletzt. Sie musste im Krankenhaus ambulant behandelt werden.
Motiv unklar
Noch Stunden nach der Tat stehen die Mitarbeiter unter Schock, sagt Filialleiter Ewald Prenninger. Weil der Raum stark verrußt ist, bleibt die Filiale bis auf Weiteres geschlossen. Die Leitung der Volksbank wollte sich gegenüber dem KURIER nicht äußern. Die Hintergründe der Tat liegen noch im Dunkeln. „Die Vorgehensweise ist nicht nur rätselhaft, sondern auch höchst unüblich“, waren sich die Ermittler vor Ort einig.
Es gibt Spekulationen, dass es sich um einen verpatzten Banküberfall handelte, bei dem das Feuer als Ablenkungsmanöver gedacht war. An einen Racheakt will man in der Volksbank nicht glauben.
Täterbeschreibung
Die Männer sollen zwischen 18 und 20 Jahren alt sein. Sie wurden als sehr schlank und etwa 1,80 Meter groß beschrieben. Vermutlich sind sie ausländischer Herkunft. Für Hinweise, die zur Ergreifung führen, hat die Volksbank eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt. Die Polizei Linz ersucht um Hinweise unter 059 133 45-3333.
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