Bank Austria setzt auf virtuelle Filialen und Videoberatung

19.03.2013, Linz, Bank Austria, Bil d zeigt Mag. Alexander Seiler (Landesdirektor Oberösterreich), Foto Alfred Reiter
Die Bank Austria überprüft ihr Filialnetz und baut auf die Nutzung des Internets..

Die Bank Austria überprüft ihr Filialnetz und baut auf die Nutzung des Internets. Alexander Seiler hat für den Gast eine spezielle Vorführung vorbereitet. Der 50-jährige Landesdirektor für Oberösterreich öffnet den Laptop und stellt die Verbindung zu einem Berater her, der auf dem Bildschirm erscheint und mit dem Kunden spricht. Er antwortet auf Fragen und Wünsche und verbindet – falls notwendig – zu einem Experten. Das Ganze nennt sich Videotelefonie und ist eine der Antworten der Bank Austria auf die zunehmende Nutzung des Internets.

Ergänzung zu Filialen

Die Vorteile, so Seiler: „Der Kunde ist völlig ortsunabhängig. Er kann das zum Beispiel vom Auto aus machen, wenn er im Stau steht. Er erhält eine persönliche, hochwertige Beratung, ohne dass er in die Filiale muss, und das zu wesentlich flexibleren Zeiten. Die Berater sind von sechs bis 22 Uhr erreichbar.“ Die Videoberatung stärke auch die Kunden-Betreuer-Bindung und stelle eine Ergänzung zum herkömmlichen Filialnetz dar. Ersetzen soll sie die Filiale nicht. Er selbst sei zwar ein Nutzer der Internet-Shops, aber ein Auto würde er sich dort nicht kaufen. „Beim Kauf einer Wohnung oder der Finazierung eines Hauses biete sich weiterhin die Beratung in der Filiale an.

Prüfungsphase

Bank Austria setzt auf virtuelle Filialen und Videoberatung
19.03.2013, Linz, Bank Austria, Bil d zeigt Mag. Alexander Seiler (Landesdirektor Oberösterreich), Foto Alfred Reiter
Seiler dementiert, dass die von der Bank-Austria-Führung angekündigte Reduzierung der Filialen mit dem Ausbau der virtuellen zu tun habe. Es gebe in Österreich generell zu viele Banken, die Verdienstmöglichkeiten seien nicht mehr da. Während in Österreich 2000 Menschen auf eine Bankfiliale kämen, wären es in den Niederlanden 5000. In Oberösterreich wären die 16 Filialen ein historisch gewachsenes Netz, gleichzeitig gebe es Landflucht und ein Wachsen der Ballungsräume.

Deshalb werde überprüft, ob man mit den Filialen dort sei, wo die Menschen seien. Derzeit gibt es in Linz sieben Bank-Austria-Niederlassungen, in Steyr (inklusive Sierning) vier, jeweils eine in Traun, Wels, Ried, Vöcklabruck und Gmunden.

Bankpartner

Die Prüfungsphase für die Filial-Standorte habe gerade begonnen. „Wir überlegen auch, ob wir nicht in den Bezirksstädten mit Partnern zusammenarbeiten können.“ Zum Beispiel mit Weiterbildungseinrichtungen. „Hier könnten wir mit dem virtuellen Dienst viel anbieten.“

Seiler möchte seine Filialen zu den kundenorientiertesten im ganzen Land ausbauen. Die Bank Austria ist mit einem Volumen von zehn Milliarden Euro nach der Raiffeisen-Landesbank, der Oberbank und der Allgemeinen Sparkasse im oberösterreichischen Bankenranking am vierten Platz. Sie gehört zur italienischen Unicredit-Grupe, die in 22 Ländern vertreten ist. Italien, Deutschland und Österreich sind ihre Kernmärkte.

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