Attraktive Investments in Wien

Alois Wögerbauer
Eine Kolumne von Alois Wögerbauer

Trump und der Handelsstreit, Italiens Staatsschulden und das Dauerthema BREXIT – dies waren die Konstanten des Jahres 2018, das sich letztendlich in der Geldanlage als das schwierigste seit 2008 herausstellte.

Bei Börsenkorrekturen stellt sich immer die Frage: Kaufen bei Schwäche oder ist die Lage derzeit anders? Zwei Dinge unterscheiden das jüngste Umfeld von den Korrekturen in den Vorjahren.

Eintrübung der Wirtschaft

Erstens: Wir sehen erstmals seit Jahren eine Eintrübung der Wirtschaft. Alle Frühindikatoren zeigen deutlich geringeres Wachstum an – wenn auch noch Wachstum. Zweitens: Nach Jahren der Geldschwemme durch die Notenbanken versiegt dieser Rückenwind. Die US-FED ist bereits dabei ihre Bilanzsumme zu schrumpfen und hat die Zinsen mehrmals erhöht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auch die Reduktion des Anleihekaufprogrammes klar skizziert. In diesem Umfeld werden höhere Schwankungen Normalität sein.

Gewinnerwartungen sind zu hoch

Aktien sollten Pflichtteil der Geldanlage sein. Da aber die Konjunktur- und auch die Gewinnerwartungen wohl noch zu hoch sind, sollte man derzeit seine persönliche Höchstaktienquote nicht voll ausnützen. Das Jahr 2019 wird gute Chancen für Zukäufe bringen. Schwankungen sind auch ein Selbsttest für Anleger. Wenn Sie täglich besorgt auf die Kurse schauen, dann ist Ihre Aktienquote zu hoch. Wenn Sie nur einmal im Jahr die Kurse prüfen, dann ist Ihre Aktienquote zu tief.

Europa und Emerging Markets

Worauf gilt der Blick 2019: Wir finden attraktive Investments am Heimmarkt in Wien. Im Schnitt liegt die Dividende bei knapp vier Prozent. Die Bewertung liegt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10 deutlich unter dem globalen Umfeld. Wir glauben nicht, dass die USA so deutlich outperformen werden wie in den Vorjahren und teilen daher unsere Gelder neben USA auch auf Europa und die Emerging-Markets auf. Letztere sollten davon profitieren, dass der US-Zinserhöhungszyklus wohl nahezu abgeschlossen ist.

Auch Anleihen aus Emerging-Markets sind für risikobewusste Anleger einen Blick wert. Zudem: Eine Quote von fünf bis höchstens zehn Prozent Gold macht in einem komplizierten internationalen Umfeld als „Beruhigungspille“ nach wie vor Sinn.

Alois Wögerbauer ist Geschäftsführer der 3 Banken-Generali Investmentgesellschaft

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