Angst vor IS: Österreicher wollte Asyl in den USA

Der Ebenseer Pilot Kurt Engl (l.) mit seinem Kollegen im Pazifik.
Pilot nach Problem mit Visa inhaftiert. Er stellte Asylantrag, um Abschiebung zu entgehen.

Der Oberösterreicher Kurt Engl (39) aus Ebensee sitzt seit 13. Jänner im Gefängnis – und zwar in Honolulu auf der pazifischen Insel Hawaii (USA). Grund: Die US-Einwanderungsbehörde akzeptierte sein Visum nicht und warf ihm vor, er habe illegal im Land gearbeitet. Engl ist Hubschrauber-Pilot bei der Firma "Hansen Helicopters" mit Sitz auf der ebenfalls zur USA gehörigen Insel Guam, 6500 Kilometer westlich von Hawaii. Nach einem Urlaub wollte der Ebenseer über Hawaii nach Guam zurückreisen, doch am Flughafen Honolulu war Endstation.

Einreiseverbot

Weil er eine drohende Ausweisung verhindern wollte – sie hätte eine langjährige Einreisesperre in die USA zur Folge gehabt – stellte der Oberösterreicher einen Asylantrag. Seine Begründung: Er habe Angst vor terroristischen Anschlägen der IS in Europa. Seitdem sitzt Engl hinter Gittern. "Dass ein Österreicher im Ausland wegen Terroranschlägen Asyl beantragt hat, habe ich bisher noch nicht erlebt", meint Martin Weiss, Sprecher des Außenministeriums.

Rechtsexperten meinen, dass ihn der Antrag in eine schlechtere Position im Verfahren wegen Verletzung der Einwanderungsbestimmungen gebracht hat. Einen Antrag auf Kaution lehnte die Richterin im Februar ab. „Ein Freund hat ihm den Tipp mit dem Asyl gegeben“, sagt Vater Kurt Engl Senior, der mit seinem Sohn per eMail kommuniziert: „Mit seiner Anwältin kann er nur per Video sprechen. Es ist Wahnsinn, wie man mit ihm umgeht. Er hat dort völlig legal gearbeitet und nichts Unrechtes getan. Mit seinem Visum war immer alles in Ordnung.“ Am Donnerstag gab es eine Anhörung vor den US-Behörden; die Entscheidung wurde auf 2. April vertagt.

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